Kontoeröffnung & Banking im Ausland

Broker & Depots im Ausland

In Zeiten fortschreitender Globalisierung rückt auch die Finanzbranche immer näher zusammen. Dies liegt vor allem an schnellerer Kommunikation und global agierenden Unternehmen. Auch in Deutschland wird immer deutlicher, dass es Investitionschancen jenseits des DAX und etablierter Firmen wie Siemens und VW gibt. Wer im Ausland investieren möchte, sollte jedoch einige Dinge beachten. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie in Bezug auf Gebühren und Steuern achten sollten, welche Vorteile und Nachteile es gibt und wie Sie mögliche Risiken vermeiden können.

 

Was ist ein Depot?

Ein Depot ist ein finanzielles Instrument, das für die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs genutzt wird. Obwohl es traditionell als ein physisches Lagerhaus für Papiere diente, hat es sich heutzutage in ein digitales Pendant verwandelt, das einfach über Computer oder Smartphone bedient werden kann. Ein Beispieldepot könnte einen ETF beinhalten, der von Finanztip häufig empfohlen wird. ETFs sind eine Art von Investmentfonds, die in viele einzelne Aktien investieren.

Mittlerweile suchen immer mehr Menschen nach neuen Lebenskonzepten und möchten dem klassischen 8-Stunden-Arbeitstag entfliehen. Für diejenigen, die eine Verlagerung ihres Wohnsitzes in Betracht ziehen oder einfach nach einem alternativen Einkommen suchen, bietet sich eine Vielzahl von Konzepten an. Eine Möglichkeit ist die Arbeit als digitaler Nomade, sei es im Bereich des T-Shirt-Designs oder durch den Betrieb einer Nischen-Website. Doch für viele stellt das sogenannte passive Einkommen das ideale Szenario dar. Es gibt verschiedene Methoden, dieses zu erwirtschaften, eine davon ist das Investieren in Wertpapiere. Der Podcast "Mit Aktien und ETFs zum passiven Einkommen" mit Lisa Osada von aktiengram.de gibt Einblicke in Strategien, um mit Aktien und ETFs passives Einkommen zu erzielen und worauf dabei zu achten ist.

 

Auslandsdepot oder Depot im eigenen Land?

Viele Anleger fragen sich, ob sie ein Auslandsdepot benötigen, um im Ausland zu investieren. Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Wenn Sie beispielsweise Aktien japanischer Unternehmen kaufen möchten, können Sie dies in der Regel auch über ein deutsches Depot an den entsprechenden Börsen tun. Es ist jedoch wichtig, vor der Eröffnung eines Depots zu überlegen, auf welchen internationalen Börsen Sie handeln möchten. Auf diese Weise können Sie einen Broker wählen, der den Handel an Ihren bevorzugten Handelsplätzen ermöglicht und gleichzeitig gute Konditionen bietet.

Es ist auch wichtig, bei der Auswahl eines Brokers genau hinzuschauen, insbesondere bei Brokern, die im Ausland ansässig sind, da es sehr schwierig sein kann, sein Recht durchzusetzen. Ebenfalls ist es wichtig zu wissen, dass wenn Sie Transaktionen im Ausland tätigen, diese oft auch über die üblichen Ordergebühren hinausgehen.

Investieren in Aktien aus verschiedenen Ländern kann jedoch eine Herausforderung darstellen, weil ausländische Depots in der Regel teurer sind als inländische. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, um Geld zu sparen: indem Sie ein Depot in dem Land eröffnen, in dem das Unternehmen, von dem Sie Aktien kaufen möchten, seinen Firmensitz hat. Auf diese Weise können Sie in der Regel die Kosten der Depotführung reduzieren. Beachten Sie jedoch, dass jedes Land seine eigenen Gesetze in Bezug auf Depotführung und Investitionen hat (das gleiche gilt auch für ein Depotübertrag einer ausländischen zu einer deutschen Bank bzw. von einem deutschen Broker zu einem Institut im Ausland). Es ist daher sinnvoll, sich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Ziellandes auseinanderzusetzen, bevor Sie ein ausländisches Depot eröffnen.

Wenn Sie jedoch Wertpapiere aus verschiedenen Ländern halten, ist es wenig lukrativ, sich in jedem Land ein eigenes Wertpapierdepot zuzulegen. Stattdessen sollten Sie darüber nachdenken, ob ein Broker im Ausland Ihnen nicht günstigere Konditionen bieten kann.

 

Besteuerung bei ausländischen Kapitalanlagen

Ganz gleich, ob Sie in Auslandsaktien, internationale Fonds oder ausländische Dividenden investieren - all diese Kapitaleinkünfte unterliegen der Steuerpflicht, unabhängig davon, an welchem Ort sie erzielt werden. Die Art der Steuer hängt dabei von der Anlage sowie dem betreffenden Land ab. In einigen Fällen erfolgt die Besteuerung über die heimische Abgeltungssteuer, während in anderen Fällen eine ausländische Quellensteuer gezahlt werden muss.

Ein ausländisches Depot unterliegt stets den gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes. Somit müssen Sie auch die entsprechenden Steuern auf die erzielten Einkünfte zahlen. Allerdings sollten Sie zusätzlich beachten, dass Sie ihre Gewinne in Deutschland versteuern müssen. Dazu ist es notwendig, alle Einkünfte in deiner Einkommenssteuererklärung aufzuführen. Glücklicherweise stellen viele ausländische Broker am Jahresende eine Übersicht über die erzielten Einkünfte zur Verfügung, die für die Steuererklärung genutzt werden können. Dennoch kommt es oft zur Nachbesteuerung durch das Finanzamt. Sie erhalten dann eine schriftliche Benachrichtigung über die Höhe der zu zahlenden Steuer für ausländische Dividenden, Verkaufsgewinne und andere Einkünfte.

 

Vorteile eines Depots bei einem Broker im Ausland

  • Geringere Transaktionsgebühren: Bei einem Auslandsbroker wie etwa den Ablegern von Interactive Brokers oder DEGIRO können Sie jedoch von besonders günstigen Ordergebühren profitieren. Gerade für langfristige Investoren oder Personen, die häufig Trades tätigen, kann dies eine signifikante Ersparnis bedeuten. Und auch wenn es um den Erhalt von Dividenden geht, müssen Sie keine zusätzlichen Gebühren befürchten.

  • Mehr Handelsplätze: Eine der herausragenden Eigenschaften der aktuell in Deutschland aufkommenden "Neo-Broker" wie Gratisbroker, justTRADE, Smartbroker oder Trade Republic ist, dass sie vergleichsweise geringe bis gar keine Transaktionskosten verlangen. Allerdings bringen diese Broker auch Einschränkungen bei der Auswahl der Handelsplätze mit sich. Auslandsbroker hingegen bieten einen direkten Zugang zu exotischeren Börsenplätzen und stellen oftmals sogar eine deutlich größe Anzahl an Börsen zur Verfügung als etablierte deutsche Broker. Ein herausstechendes Beispiel hierfür ist DEGIRO, der mehr als 50 Handelsplätze zur Verfügung stellt. Weiterhin bieten Broker wie CapTrader, die das Backend des US-Anbieters Interactive Brokers nutzen, sogar mehr als 100 Börsenplätze an.

  • Günstigerer Wertpapierkredit: Der Wertpapierkredit ist ein Thema von großer Bedeutung und hat seine Vor- und Nachteile. Obwohl in vielen Fällen Auslandsbroker bessere Konditionen anbieten, gilt es abzuwägen, ob die Risiken durch den Kredit ausgeglichen werden können. Ein Beispiel hierfür ist DEGIRO, welcher den Wertpapierkredit in Euro für 1,25% p.a. anbietet, während Interactive Brokers bei 1,50% und CapTrader derzeit bei 2,50% für den Euro liegt. Selbst wenn man keinen Kredit aufnehmen möchte, sind die niedrigeren Zinssätze von großem Vorteil, insbesondere bei kurzfristiger Liquiditätsbedarf nach einem Wertpapierverkauf.

  • Größere Flexibilität bei Fremdwährungen: Als Kunde eines deutschen Brokers die mit nicht in Euro notierten Wertpapieren handelt, muss man sich bewusst sein, dass jede Transaktion einen sofortigen Währungstausch in Euro zur Folge hat. Falls man in derselben Währung reinvestieren möchte, empfiehlt es sich, mehrere Währungskonten parallel zu unterhalten. Viele Auslandsbroker handhaben dies bereits so. Ein geplanter Währungstausch kann allerdings auch von einem günstigeren Wechselkurs abhängig sein.

  • Besseres Handling des Return Of Capital: In den USA ist es üblich, dass ein Teil der Ausschüttung den Charakter einer Kapitalrückzahlung hat, was unter dem Begriff "Return of Capital" bekannt ist. Diese Reklassifizierung der Ausschüttung oder Dividende erfolgt erst im Laufe des Folgejahres. Deutsche Broker haben hierbei mitunter Schwierigkeiten und müssen sich mit einer großen Zahl an eher schwer verständlichen Stornierungen und Neubuchungen auseinandersetzen. Auch die Abgeltungsteuer muss abgeführt und wieder erstattet werden. Wer jedoch seine Titel in einem Auslandsdepot verwaltet, kann diesem Verfahren gelassener entgegensehen. Zuerst wird die Ausschüttung oder Dividende vereinnahmt, im Folgejahr erfolgt dann die Korrektur in Form einer Rückerstattung von US-Quellensteuer. Erst danach kann die deutsche Abgeltungsteuer berechnet werden, auf Basis der finalen Klassifizierung der Bestandteile der Ausschüttungen oder Dividenden.

  • Steuerverschiebung ins Folgejahr: Auslandsbroker unterliegen nicht der deutschen Steuergesetzgebung und führen für den deutschen Staat dementsprechend keine Abgeltungsteuer ab. Dies bedeutet jedoch, dass man aktiv werden und die Kapitalerträge selbstständig im Rahmen der Steuererklärung (Anlage KAG, ggf. Anlage KAG-INV oder weitere Anlagen) deklarieren muss. Der Vorteil dabei ist jedoch, dass die Steuern erst zu einem späteren Zeitpunkt gezahlt werden müssen. Zu beachten ist jedoch, dass falls die erzielten Kapitalerträge regelmäßig über einem bestimmten Niveau liegen, das Finanzamt für die Zukunft entsprechende Vorauszahlungen festsetzen könnte.

  • Avancierte Trading-Tools: Die Nutzung leistungsfähiger Trading-Software ist bei vielen Auslandsbrokern kostenfrei möglich, wie beispielsweise bei CapTrader mit der Trader Workstation (TWS). Einige Online-Brokerage-Anbieter wie TradeStation bieten sogar professionelle Software als Begleitservice an. Diese kosteneffizienten Optionen bieten Anlegern die Möglichkeit, ihre Handelsstrategien effektiver und effizienter umzusetzen.

 

Nachteile eines Depots bei einem Broker im Ausland

  • Höherer Aufwand bei der Steuererklärung: Gerade wenn man nicht nur in „normale“ Aktien investiert, sondern z.B. in CEFs, ETNs, LPs, MPLs oder US-ETFs, muss man sich den nötigen Wissenstand erst einmal erarbeiten, oder sich externer Hilfe der steuerberatenden Berufe versichern.

  • Sicherheitsaspekte : Beim Investment in Wertpapiere über eine deutsche Depotbank sind diese vor einer Insolvenz der Depotbank geschützt. Allerdings gibt es Ausnahmen, falls die Depotbank selbst der Emittent eines der Wertpapiere ist. Für Geld auf dem Depotkonto greift eine gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von mindestens 100.000 Euro pro Konto, welche EU-weit gilt. Sitzt der Auslandsbroker außerhalb der EU, sollte man sich genauer mit der Lagerung der Wertpapiere und Einlagen und den Sicherungssystemen im Bedarfsfall auseinandersetzen. Hierbei kann von Ländern wie dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und den USA als relativ sichere Möglichkeiten ausgegangen werden.

  • Sprachbarriere: Sowohl im Hinblick auf die Nutzung des Internet-Auftritts als auch in Bezug auf die zur Verfügung gestellte Software und den Support kann es für Menschen ohne ausreichende Sprachkenntnisse zu einer Herausforderung werden, einen Broker zu finden, der ihren Bedürfnissen entspricht. Diese Hürde existiert, bis zu einem gewissen Grad, selbst bei in Deutschland ansässigen Brokern wie CapTrader oder anderen Introducing Brokern von Interactive Brokers, die zwar eine deutsche Internetseite anbieten, jedoch letztendlich das nicht vollständig übersetzte englischsprachige Backend von Interactive Brokers nutzen.

 

Fazit

Es ist wichtig, dass Sie sich über die verschiedenen Gebühren, Steuern und anderen Details im Zusammenhang mit dem Handel in verschiedenen Ländern informieren, bevor Sie mit diesem Vorhaben beginnen. Auch wenn dieser Prozess entmutigend erscheinen mag, gibt es viele Gründe, die für ein Depot im Ausland sprechen.

Nichtsdestotrotz ist eine professionelle Beratung essenziell, um sich über die verschiedenen Gebühren und Steuern, die im Ausland anfallen, zu informieren oder andere offene Fragen zu klären. Um mehr Klarheit über Steuerfragen im Ausland zu erhalten, buchen Sie ein Beratungsgespräch, wo Ihnen Experten mit jahrelanger Erfahrung mit Antworten und hilfreichen Tipps zur Verfügung stehen!

 

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