Medizinische Versorgung weltweit für Auswanderer

Schweiz: Medizinische Versorgung für Auswanderer & Besucher - Wichtige Informationen und Tipps

Die medizinische Versorgung in der Schweiz gilt als eine der besten weltweit. Daher ziehen sowohl Auswanderer als auch Besucher oft in Betracht, in der Schweiz medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen. Die Kenntnis der grundlegenden Aspekte der schweizerischen Krankenversicherung und der medizinischen Versorgung ist für beide Gruppen von großer Bedeutung, um die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu erhalten.

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Für Touristen aus Ländern außerhalb der EU, EFTA und dem Vereinigten Königreich ist es erforderlich, eine ausreichende Versicherung abzuschließen. Eine Reiseversicherung, die die Kosten für medizinisch notwendige Leistungen in der Schweiz abdeckt, wird empfohlen. Für Auswanderer gibt es gesetzliche Bestimmungen, um sich in der schweizerischen Krankenversicherung zu versichern, welche auch die Leistungen der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV/IV, 1. Säule) und der beruflichen Vorsorge (2. Säule) beinhaltet.

Die Auswahl der passenden Krankenversicherung, der Verständnis des schweizerischen Gesundheitssystems und das Abdecken etwaiger Zusatzversicherungen sind wichtige Schritte, um eine optimale medizinische Versorgung sicherzustellen. Auswanderer und Besucher müssen daher gut informiert sein, um mögliche Vorteile und Nachteile der verschiedenen Optionen abzuwägen und die richtige Entscheidung für ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen.

Grundprinzipien der Medizinischen Versorgung in der Schweiz

Die medizinische Grundversorgung in der Schweiz ist von hoher Qualität und beinhaltet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Staat und Privatwirtschaft. Sowohl private Krankenversicherungen als auch Ärzte und Leistungserbringer spielen eine wichtige Rolle in diesem stark reglementierten Markt.

Zur Sicherstellung einer ausreichenden, allen zugänglichen medizinischen Grundversorgung wurde die Schweizerische Bundesverfassung im Mai 2014 um den Artikel 117a ergänzt. Dieser Artikel verpflichtet Bund und Kantone, für eine entsprechende Versorgung von hoher Qualität zu sorgen.

Ein Forum der Medizinischen Grundversorgung dient dem Austausch zwischen Bund, Kantonen und Leistungserbringern, um die Erfüllung dieser Verpflichtungen zu gewährleisten.

Die medizinische Grundversorgung in der Schweiz reagiert auf die wachsende Zahl älterer Menschen, chronisch oder mehrfach erkrankter Personen. Dazu werden neue Versorgungsmodelle entwickelt, wie zum Beispiel Gesundheitszentren oder Projekte des Gesundheitsnetzes 2025 der Stadt Zürich.

Die Schweiz legt großen Wert auf den Erhalt und die Förderung der medizinischen Grundversorgung. Auswanderer und Besucher können davon profitieren, indem sie Zugang zu qualitativ hochwertigen und bedarfsgerechten Leistungen erhalten.

Gesundheitssystem der Schweiz

Das Gesundheitssystem der Schweiz ist bekannt für seine hohe Qualität und wird als eines der besten der Welt angesehen. Es handelt sich um eine Mischung aus staatlichen und privaten Anbietern, welche in einer föderalistischen Struktur organisiert sind.

Krankenversicherung

In der Schweiz ist die Krankenversicherung für alle Einwohner und Besucher obligatorisch. Jeder muss eine Grundversicherung abschließen, die einen umfassenden Schutz vor medizinischen Kosten bietet. Es gibt viele private Krankenversicherungsunternehmen, die auf einem stark regulierten Markt agieren. Sie bieten verschiedene Tarife und Zusatzversicherungen an, die je nach Bedarf und persönlichen Präferenzen ausgewählt werden können. Die Versicherungsprämien variieren je nach Alter, Geschlecht und Wohnort.

Einige wichtige Punkte zur Krankenversicherung in der Schweiz:

  • Die Versicherung deckt Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte sowie Medikamente.

  • Die Prämien und Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich festgelegt.

  • Es gibt Selbstbehalte und Kostenbeteiligungen, die vom Versicherten getragen werden müssen.

  • Die Versicherten können ihren Arzt und das Krankenhaus frei wählen.

Öffentliche Gesundheitsdienste

Die öffentlichen Gesundheitsdienste in der Schweiz agieren auf Kantonsebene und sind für verschiedene Aspekte des Gesundheitswesens zuständig. Dazu gehören unter anderem die Spitalversorgung, die Zulassung zur Berufsausübung im Gesundheitswesen und präventive Maßnahmen. Die Kantone sind auch für die Planung und den Betrieb von öffentlichen Spitälern verantwortlich.

Einige der vorhandenen öffentlichen Gesundheitsdienste sind:

  • Kantonale Gesundheitsämter, die für die Gesundheitsversorgung innerhalb des Kantons zuständig sind.

  • Kantonale Spitäler und Kliniken bieten ambulante und stationäre medizinische Leistungen.

  • Impf- und Vorsorgeprogramme zur Prävention von Krankheiten.

  • Überwachung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten.

Sowohl für Auswanderer als auch für Besucher der Schweiz ist es wichtig, sich umfassend über das Gesundheitssystem zu informieren und die nötigen Schritte zur Sicherstellung einer angemessenen Krankenversicherung und medizinischen Versorgung zu unternehmen.

Medizinische Versorgung für Auswanderer

Anmeldung und Prozess

Wenn jemand aus der Schweiz auswandert, endet die Pflichtversicherung in der Schweizer Krankenversicherung grundsätzlich zum Zeitpunkt der Ausreise. Es ist wichtig, sich vor der Auswanderung über die medizinische Versorgung im Zielland zu informieren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Krankenversicherung für Auswanderer

Für Auswanderer gibt es spezielle internationale Krankenversicherungen, die medizinische Versorgung im Ausland anbieten. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft zwischen Allianz Partners und Groupe Mutuel, die internationale Krankenversicherungen für Auswanderer anbieten. Es ist empfehlenswert, verschiedene Angebote zu vergleichen und eine Versicherung zu wählen, die den individuellen Bedürfnissen entspricht.

Einige Krankenkassen, wie KPT, Groupe Mutuel und Swica, bieten Freizügigkeitsleistungen in partnerschaftlichen Vereinbarungen mit internationalen Krankenversicherern. Die Kunden dieser Krankenkassen können von den Vorteilen der internationalen Krankenversicherung profitieren, wenn sie ins Ausland ziehen.

Langzeitpflege und Unterstützung

Die medizinische Versorgung von Auswanderern im Langzeitbereich hängt von den Bedingungen und Angeboten in ihrem Zielland ab. In einigen Ländern gibt es umfangreiche Unterstützung und Pflegeleistungen für ältere Menschen, während in anderen Ländern der Zugang zu solchen Leistungen eingeschränkt sein kann. Es ist ratsam, sich vor der Auswanderung über die verfügbaren Langzeitpflege- und Unterstützungsoptionen zu informieren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Medizinische Versorgung für Besucher

Reisekrankenversicherung

Es ist wichtig für Besucher in der Schweiz, eine angemessene Reisekrankenversicherung abzuschließen, um die entstandenen Kosten für eine medizinische Versorgung während des Aufenthalts abzudecken. Touristen aus EU- und EFTA-Ländern können die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK) nutzen, um einen Anspruch auf medizinisch notwendige Versorgung während ihres Besuchs zu erhalten1. Für Gäste aus anderen Ländern gibt es verschiedene Optionen für Reisekrankenversicherungen, die von unterschiedlichen Anbietern angeboten werden. Ein Beispiel ist die Gästeversicherung von Allianz Travel Schweiz in Partnerschaft mit Elvia Versicherung, die Heilungskosten (Arzt & Medikamente), Bergungskosten und Rückführung an den Wohnort abdeckt2.

Notfallversorgung für Urlauber

Im Falle eines Notfalls können sich Besucher in der Schweiz auf die hohe Qualität der medizinischen Versorgung verlassen. Die Notrufnummer für medizinische Notfälle ist 144. Besucher sollten ihren Reisekrankenversicherungsnachweis und die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK) für EU- und EFTA-Länder bereithalten3.

Es ist gut zu wissen, dass Besucher mit der EKVK Anspruch auf medizinische Versorgung haben, die sich unter Berücksichtigung der Art der Behandlung und der voraussichtlichen Aufenthaltsdauer als medizinisch notwendig erweist1. Für Auswanderer und längere Aufenthalte empfiehlt es sich jedoch, eine umfassendere Krankenversicherung abzuschließen, die über die Leistungen der EKVK hinausgeht.

Footnotes

  1. Schweiz: Reise- und Sicherheitshinweise - Auswärtiges Amt ↩2

  2. Gästeversicherung für ausländische Besucher & Touristen - insurando

  3. Krankenversicherung: Touristinnen und Touristen in der Schweiz

Gemeinsame Gesundheitsprobleme

In der Schweiz gibt es einige gemeinsame Gesundheitsprobleme, die sowohl für Auswanderer als auch für Besucher von Bedeutung sein können. Es ist wichtig, sich über diese Probleme im Klaren zu sein, um angemessen auf die medizinische Versorgung zugreifen zu können.

Erkältungen und Grippe: Erkältungen und Grippe sind in der Schweiz häufige Erkrankungen, insbesondere während der Wintermonate. Die Symptome können von leicht bis schwer reichen und bei Auswanderern und Besuchern zu Unwohlsein und Erkrankungen führen. Eine Grippeschutzimpfung kann dazu beitragen, das Risiko einer schweren Grippeinfektion zu verringern.

Allergien: Allergien sind in der Schweiz ebenfalls weit verbreitet und insbesondere saisonale Allergien wie Heuschnupfen können zahlreiche Menschen betreffen. Besucher und Auswanderer, die unter Allergien leiden, sollten sich darauf vorbereiten, indem sie ihre Allergiemedikamente mitführen oder sich über die in der Schweiz erhältlichen Medikamente informieren.

Hauterkrankungen: Hauterkrankungen, wie etwa Sonnenbrand und Hautkrebs, können aufgrund der höheren UV-Strahlung in den Alpen und im Sommer in der Schweiz ein Problem darstellen. Um die Haut zu schützen, ist es ratsam, Sonnencreme und angemessene Kleidung zu tragen, die vor höheren UV-Strahlungen schützt.

Insektenstiche und Zeckenbisse: In bestimmten Teilen der Schweiz besteht die Gefahr von Insektenstichen und Zeckenbissen, welche Infektionen und Krankheiten, wie z. B. Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen können. Zum Schutz sollten Insektenschutzmittel und geeignete Kleidung verwendet werden, und es ist ratsam, sich über mögliche Risikogebiete und Vorsichtsmaßnahmen zu informieren.

Für Auswanderer und Besucher ist es wichtig, sich mit diesen gemeinsamen Gesundheitsproblemen vertraut zu machen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die medizinische Versorgung in der Schweiz ist im Allgemeinen von hoher Qualität, sodass bei auftretenden Problemen die nötige Hilfe und Behandlung in Anspruch genommen werden kann.

Zusammenarbeit mit medizinischem Personal

In der Schweiz spielt die Zusammenarbeit mit medizinischem Personal im Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung für Auswanderer und Besucher. Davon profitieren insbesondere diejenigen, die sich aufgrund von Krankheit, Alter oder Behinderung in einer besonders vulnerablen Lage befinden.

Die internationale Migration von Gesundheitspersonal ist ein wichtiger Aspekt für die Fachkräfteversorgung im Schweizer Gesundheitssystem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Jahr 2016 eine globale Strategie für die Personalressourcen im Gesundheitsbereich bis 2030 verabschiedet, die den Umgang mit ausländischem Gesundheitspersonal, Schulung, Personalbindung und Praktiken der internationalen Zusammenarbeit umfasst. Diese Strategie hilft auch der Schweiz, das für eine umfassende Gesundheitsversorgung benötigte Personal zu gewährleisten.

Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist ebenfalls ein wichtiger Ansatz, um den verschiedenen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu begegnen. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachgebieten hat das Potenzial, die Qualität der Versorgung zu optimieren und die wirtschaftliche Effizienz zu steigern. Dies ist besonders relevant für Auswanderer und Besucher, die mit unterschiedlichen Gesundheitssystemen und Fachgebieten konfrontiert sind.

Niederschwellige medizinische oder soziale Anlaufstellen, die von privaten Non-Profit-Organisationen (NPO) betrieben werden, sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für undokumentierte Migranten und andere marginalisierte Patienten in der Schweiz. Diese Anlaufstellen gewährleisten eine angemessene und diskriminierungsfreie medizinische Versorgung für Menschen, die sich in einer besonders schwierigen Lebenslage befinden.

Die Rekrutierung von Pflegepersonal im Ausland ist eine weitere Maßnahme, um den Fachkräftemangel in Schweizer Spitälern zu begegnen. Hierbei wird vermehrt im Ausland nach geeignetem Personal gesucht, um die medizinische Versorgung auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten.

Die koordinierte Zusammenarbeit zwischen medizinischen Grundversorgern, Spezialisten und Spitälern ermöglicht es der Schweiz, eine angemessene und umfassende medizinische Versorgung für Auswanderer und Besucher sicherzustellen. Dies trägt zur Stärkung der Resilienz und der Qualität des Gesundheitssystems und damit zur Wahrung der Gesundheit und des Wohlbefindens aller in der Schweiz lebenden Menschen bei.

Schlußfolgerung

In der Schweiz ist die medizinische Versorgung für Auswanderer und Besucher unterschiedlich geregelt. Auswanderer, die in ein anderes Land ziehen, sind normalerweise nicht mehr der obligatorischen Schweizer Krankenversicherung unterstellt. Dies bedeutet, dass mit dem Wegzug ihre gesetzliche Versicherungspflicht in der Schweiz endet.

Für Touristen aus einem EU-/EFTA-Staat oder dem Vereinigten Königreich ist es möglich, sich während eines vorübergehenden Aufenthalts in der Schweiz behandeln zu lassen. Besucher aus anderen Ländern müssen für eine medizinische Behandlung in der Schweiz ausreichend versichert sein.

In Bezug auf die medizinische Versorgung von undokumentierten Migranten gibt es in der Schweiz niederschwellige medizinische oder soziale Anlaufstellen, die von privaten Non-Profit-Organisationen (NPO) betrieben werden. Diese Einrichtungen ermöglichen den Zugang zur Gesundheitsversorgung für undokumentierte Migranten oder andere marginalisierte Patienten.

Ein weiterer Aspekt der Schweizer Gesundheitsversorgung ist das sogenannte Nothilferegime. Dieses ist für Personen gedacht, die zur Ausreise aus der Schweiz aufgefordert wurden, aber noch im Land verbleiben. Die Gewährleistung der Nothilfe liegt in der Verantwortung der Kantone und kann daher regional unterschiedlich ausgestaltet sein.

Es ist wichtig für Auswanderer und Besucher in der Schweiz, sich über die verschiedenen Bestimmungen und Regelungen im Bereich der medizinischen Versorgung zu informieren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.