Privacy: So schützen Sie sich vor Datendiebstahl und Überwachung

Viele Auswanderer stellen sich für ihr neues Wohnsitzland ein freiheitliches Leben in Selbstbestimmung vor. Dass sie dabei alles andere als privat bleiben könnten, ist vielen nicht bewusst. Doch sowohl über das Handy als auch über PC, Tablet und sogar Haushaltsgeräte können Dritte Zugang zu ganz privaten Informationen erhalten.

Die Überwachung mobiler Daten sowie im Internet ist ein Thema, das immer mehr an Brisanz zunimmt und mittlerweile wirklich jeden trifft, der ein herkömmliches Smartphone nutzt oder im World Wide Web unterwegs ist. Welche Ausmaße dies angenommen hat, in Zukunft annehmen könnte, wie der Alltag von Auswanderern davon betroffen sein kann und welche Maßnahmen Sie dagegen ergreifen können, erklärt Privacy-Experte Chris Klein im neuesten Podcast auf Perspektive Ausland

Spionage fängt beim Betriebssystem an

Daten auf Handy und PC können gehackt werden, das ist sicherlich jedem bekannt. Doch auch ohne einen Hacking-Angriff sind die Daten auf dem Smartphone nicht privat. So ist beispielsweise immer wieder darüber berichtet worden, dass Google aktiv Android-User ausspioniert und auch das Betriebssystem iOS ist nicht vor einer Überwachung sicher. Auf einer zweiten Ebene führen Apps zur Weitergabe von Daten, allen voran Social-Media- und Messaging-Dienste wie Instagram, Facebook und WhatsApp. 

Warum und von wem auf private Daten zugegriffen wird, ist unterschiedlich. So können es Big-Tech-Unternehmen sein, aber auch staatliche Behörden. 

Gefahr der Überwachung durch Staatstrojaner

Diese können zum Beispiel bei einem Verdacht auf Straftaten hin einen Staatstrojaner installieren und so die gesamte Kommunikation überwachen. Wie weit diese Überwachung gehen kann, zeigt der Fall eines Geschäftsmanns, dem das bayerische Landeskriminalamt am Flughafen in München nach einer Indien-Reise unbemerkt Spionage-Software auf den Laptop spielte. Die Folge: Sobald der Geschäftsmann im Internet war, schoss die Software Bildschirmfotos und übermittelte sie ans LKA. Insgesamt 60.000 Fotos gingen innerhalb von drei Monaten an die Beamten. Der Grund war keinesfalls Terrorverdacht oder eine andere Straftat, die eine Gefahrenabwehr nötig gemacht hätte, sondern die Begründung der Beamten war, dass der Mann als Vertriebsmitarbeiter für einen Pharmakonzern tätig war und unter Verdacht stand, mit im Ausland nicht erlaubten Medikamenten zu handeln. 

Die Beamten hatten, wie der Spiegel berichtete, zwar eine richterliche Genehmigung, die Telekommunikation des Mannes zu überwachen. Eine derartige Datenübertragung, wie vorgenommen wurde, war davon jedoch ausgenommen. Gleichwohl zeigt der Fall, wie umfassend und schnell der Zugriff auf private Daten auch vonseiten staatlicher Behörden erfolgen kann.

Die Lösung: Privacy-Geräte und sichere Anwendungen 

Vermeiden lassen sich derartige Zugriffe einerseits durch ein Privacy-Betriebssystem. Andererseits gilt es, bestimmte Apps zu vermeiden. So lassen sich herkömmliche Messenger-Dienste beispielsweise durch solche ersetzen, die die Privatsphäre wahren und auch hinsichtlich des Browsers gibt es Alternativen. Die Umstellung mag dabei zunächst umständlich anmuten, langfristig ist aber Privacy-Experten zufolge zu erwarten, dass eine Überwachung des Einzelnen über Handy und Co. zunehmen wird. Wer seine persönlichen Daten gern privat halten möchte, sollte daher bereits frühzeitig damit beginnen, den Schutz der Privatsphäre auf allen Geräten zu gewährleisten.

Ein Grund dafür, das Thema Privacy “auf die lange Bank” zu schieben, ist für viele der Komfort. So mögen Lösungen, die die Sicherheit von Handy, PC und anderen Geräten erhöhen, zunächst kompliziert erscheinen. Ein erster Schritt jedoch ist, sich der potenziellen Bedrohung der Privatsphäre bewusst zu sein und nach und nach entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Schon innerhalb von Minuten kann so der persönliche Schutz erhöht werden. Besonders Unterstützung bieten zudem Privacy-Experten wie Chris Klein.

Weitere Tipps und Anregungen zu diesem Thema und vielem mehr finden Sie auf dem Podcast Perspektive Ausland.

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