Remote Work – das neue normal

Das Wort Digitaler Nomade hat noch vor Kurzem das Bild eines Millennial-Expats in Costa Rica herauf beschworen, der sich auf Instagram in einer Hängematte, einem Computer in der einen und einem Piña Colada in der anderen Hand präsentiert.

Jetzt, da die Arbeitnehmer beginnen, Entscheidungen in einer post-pandemischen Realität zu treffen, könnte eine wachsende Zahl von Menschen den Lebensstil des digitalen Nomaden annehmen - nicht nur junge Menschen, die unter Palmen posieren. Der Aufstieg einer großen, neuen Gruppe von aus der Ferne Arbeitenden ist eine der vorherrschenden Annahmen über eine Arbeitswelt, die durch Covid-19 reformiert wurde.

Auch Maßnahmen der großen Akteure der Reiseindustrie stärken diese Prognose. Mit Blick auf eine Zukunft nach der Pandemie hat Airbnb seinen Schwerpunkt von Kurzzeitunterkünften auf Langzeitvermietungen verlagert. Das Unternehmen geht davon aus, dass viele Menschen nicht nur weiterhin von zu Hause aus arbeiten werden, sondern auch von Bungalows an Stränden, Waldhütten und Vorstadthäusern außerhalb teurer Stadtzentren.

Steigendes Interesse am digitalen Nomadentum

Ist das eine überzogene Vorhersage? Wahrscheinlich nicht. Der Geist der Telearbeit ist aus der Flasche: Die Arbeitnehmer wünschen sich mehr denn je Freiräume und haben mehr Mittel als früher, um diese zu nutzen.

Es sind bei weitem nicht alle digitalen Nomaden stereotypische Rucksacktouristen mit Laptop, die am Strand liegen und kreative Freiberuflerjobs aneinanderreihen. Da das Interesse am digitalen Nomadentum im Zuge der Pandemie stark zugenommen hat, wird der Begriff zunehmend weiter gefasst - eine Art neuer, aktualisierter, modifizierter Digitaler Nomade. Diese Arbeitnehmer kommen einem vermutlich vertrauter vor: Menschen, die in einem großen Unternehmen einen normalen Vollzeitjob von neun bis fünf haben.

Während der Pandemie haben viele "konventionelle" Arbeitnehmer bereits damit begonnen, sich auf digitales Nomadentum umzustellen. Von Schweden bis zu den USA haben sich Arbeitnehmer in mit Wi-Fi ausgestattete Hütten und Blockhäuser zurückgezogen, um aus der Ferne ihre Tätigkeiten zu verrichten. Im ersten Quartal 2021 meldete Airbnb, dass sich die Zahl der Langzeitaufenthalte (mindestens 28 Nächte) im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat.

Arbeitende streben nach Flexibilität

Eine Studie zeigt, dass die Zahl der Digitalen Nomaden in den USA Mitte 2020 gegenüber 2019 um 50 Prozent von 7,3 Millionen auf 10,9 Millionen gestiegen ist. Da immer mehr Arbeitnehmer zu Nomaden werden, setzt sich dieser Lebensstil durch und hat schon ein gewisses Maß an Normalität erlangt. Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern zunehmend auf unbestimmte Zeit aus der Ferne zu arbeiten.

Die Daten über die Wünsche der Arbeitnehmer decken sich mit dem zunehmenden Interesse an digital nomadischen Lebensstilen. Umfragen auf der ganzen Welt haben gezeigt, die meisten Arbeitnehmer möchten weiterhin in irgendeiner Form aus der Ferne arbeiten. Die Wunscharbeitsorte variieren dabei stark. Es kann das eigene zu Hause sein, ein Ferienhaus am Meer, ein Ranchhaus in einem weit weniger teuren Vorort als der Stadt oder ein anderes Land.

Olga Hannonen, Postdoktorandin an der Universität von Finnland, beschäftigt sich mit Digitalen Nomaden und ergänzt, die Menschen wollen nicht mehr dort leben wo sie arbeiten, sondern dort arbeiten wo sie leben.

Steuerliche Freiheiten genießen

Ein äußerst positiver Effekt, der bislang noch keine Erwähnung gefunden hat, ist der steuerliche. Neben persönlicher Freiheit bezüglich des Aufenthaltsortes kann das Leben als Digitaler Nomade Sie auch von vielen steuerlichen Lasten befreien.

Als Experten für internationales Steuerrecht hat sich unsere Kanzlei seit vielen Jahren auf Digitale Nomaden spezialisiert. Wir helfen unseren Mandanten dabei ihre Steuern zu optimieren und sich dabei korrekt zu verhalten, um keine Risiken einzugehen. Weitere Infos zu Visa für digitale Nomaden finden Sie hier.

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