Shakira: Prozessbeginn wegen Steuerhinterziehung in Spanien angesetzt für November 2023

Für Fans der kolumbianischen Sängerin Shakira ist die Meldung aus Spanien ein wahres Schock. Die Pop-Ikone, die mit Hits wie „Whenever, wherever“ oder „Waka Waka“ berühmt wurde, ist angeklagt wegen Steuerhinterziehung und muss sich vor Gericht verantworten. Der Prozess in Spanien soll im November 2023 beginnen. Der Vorwurf: Shakira hätte zwischen 2011 und 2014 rund 14,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Doch wie konnte es dazu kommen und welche Konsequenzen könnten für die Sängerin folgen?

Die Anklage - alle wichtigen Fakten

Warum ist Shakira im Gefängnis? Shakira ist nicht im Gefängnis, aber ist momentan angeklagt wegen angeblichen Steuerbetrugs in Spanien und könnte im Falle eines Schuldspruchs acht Jahre im Gefängnis verbringen und eine Geldstrafe in Höhe von 23,8 Millionen Euro zahlen müssen. Die spanischen Steuerbehörden werfen Shakira vor, zwischen 2012 und 2014 keine Einkommensteuer in Spanien gezahlt zu haben. Sie soll in dieser Zeit mehr als 183 Tage (246, 210 und 243 Tage) gemeinsam mit dem spanischen Top-Fußballer Gerard Piqué und den gemeinsamen Kindern im Land gelebt, ihren steuerrechtlichen Wohnsitz aber bis 2015 auf den Bahamas gehabt haben. Nach spanischen Recht, verpflichtet das einen zur Steuerzahlung. Insgesamt soll der Weltstar 14,5 Millionen Euro hinterzogen haben. Die Kolumbianerin hat jedoch den Betrag, den sie angeblich schuldet, inklusive Zinsen in Höhe von 3 Millionen Euro bereits hinterlegt.

Die Verteidigungsschrift

Shakiras Anwälte haben vor spanischen Gerichten argumentiert, dass ihre Einkünfte über eine Firma in Malta verwaltet werden, die alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt. Das maltesische Unternehmen Tournesol Limited wurde am 27. Dezember 2007 in Malta eingetragen und hält die Rechte ihres musikalischen Vermögens. Im Unternehmensregister der maltesischen Firma sieht man zudem, dass Shakira immer noch die alleinige Eigentümerin des Unternehmens ist, und ihr eingetragener Wohnsitz, das Haus in Esplugues de Llobregat außerhalb von Barcelona ist.

Shakira behauptet, ihren Wohnsitz 2015 offiziell von den Bahamas nach Spanien verlegt zu haben, ein Jahr nachdem die spanischen Steuerbehörden die Daten in Frage gestellt hatten. Zudem besagt die Sängerin, dass sie von 2012 bis Ende 2014, sich in Barcelona zwar aufhielt, sie aber auf den Bahamas steuerlich ansässig war. Dort hatte sie sich ein Haus gekauft, wodurch das Finanzamt der Bahamas ihr einen Brief ausstellte, der besagte, dass sie seit 2007 dort ansässig sei.

Das ist eine interessante Tatsache, bedenkt man, dass die Bahamas als ein Steuerparadies bekannt sind, wo jeder Hausbesitzer automatisch eine Bleibeberechtigung erhält. Die Anwälte argumentieren außerdem, dass die Sängerin sich bis 2015 nicht mehr als 183 Tage im Jahr in Spanien aufgehalten hat, was sie von der spanischen Steuer befreit.

Wenn Shakira einen Wohnsitz auf den Bahamas hatte und sich laut den Anwälten weniger als 183 Tage in Spanien aufhielt, wieso steht ihr dann ein Prozess wegen Steuerhinterziehung bevor?

Welchen Fehler hat Shakira gemacht?

Shakiras Wohnsituation in der Zeit zwischen 2012 und 2014 hat in Spanien für viele Diskussionen gesorgt. Die Sängerin soll auf den steuerfreien Bahamas gelebt haben, während ihr Lebensgefährte und ihre Söhne in Spanien blieben. Für viele stellte sich daher die Frage, wo sich der Weltstar wirklich zu Hause fühlt und wo ihre wahren Interessen liegen. Spanien behauptet, dass Shakira die 183 Tage Grenze überschritten hat, weshalb das spanische Finanzamt auf sie aufmerksam geworden ist und nun eine Stellungnahme verlangt.

Hier steht also Aussage gegen Aussage, es bleibt also abzuwarten, was der Wahrheit entspricht. Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass die Sängerin tatsächlich Steuern mit krimineller Absicht hinterzogen hat, sondern hier ein typischer Beratungsfehler vorliegt, ist bereits jetzt klar, dass die Richterin voreingenommen sein könnte. Sollte der Staat den Prozess gewinnen, würde dies nicht nur die öffentlichen Kassen füllen, sondern auch die Geldbörsen der beteiligten Politiker und eben des Richters.

Shakira war lange Zeit sehr erfolgreich darin, ihr Vermögen und ihre Karriere international auszurichten. Sie sicherte sich ihren Wohnsitz in einem steuerfreien Land und schützte sich gegen Regierungsdiebstahl. Doch ihr gravierender Fehler war es, nicht vorsichtig genug zu sein und sich zu offensichtlich in Spanien zu bewegen. Trotz anders lautender Behauptungen gibt es eindeutige Beweise dafür, dass sie den Großteil des Jahres in Spanien verbracht hat. Ihre Kreditkartenabrechnungen, Zeugenaussagen und das ein oder andere Foto, die belegen, dass sie ihre Kinder regelmäßig von der Schule abgeholt hat und feste Termine beim Friseur wahrgenommen hat.

Wie hätte Shakira diesen Fehler vermeiden können?

Mit dem sogenannten Beckham Law hätte der ganze Prozess wahrscheinlich vermieden werden können. Die Beckham-Steuerregelung in Spanien ist vor allem für Nichtansässige Personen mit einem hohen Einkommen interessant, also perfekt für Prominente wie Shakira. Wenn man sich als Nichtansässiger in Spanien ansiedelt und ein Steuerresident wird, kann man nach dem Beckham-Gesetz eine Pauschalsteuer von 24% auf das in Spanien verdiente Einkommen bezahlen. Zusätzlich sind alle im Ausland erwirtschaften Einkünfte in Spanien steuerfrei. Dazu zählen auch Dividenden einer steuergünstigen Firma in Malta, die der Weltstar ebenfalls besitzt. Zu Shakiras Bedauern wurde das Gesetz erst 2015 attraktiv, also zu dem Zeitpunkt, als die Sängerin sich als ansässig erklärt hat.

Darüber hinaus hat sie die spanischen Behörden und deren Konsequenzen der Nichtbeachtung der 183-Tage-Regel deutlich unterschätzt. Das kann man ihr aber nicht verübeln, denn normalerweise ist die 183-Tage-Regel in Spanien berühmt dafür, dass sie eher locker gehandhabt wird. Da es sich hier aber um einen Weltstar handelt, sind die Behörden bereit, mehr Aufwand zu betreiben als bei einem klassischen Dauertouristen. Immerhin leben seit Jahrzehnten viele Europäer ganzjährig auf Mallorca, den Kanaren oder in Andalusien, ohne jemals offiziell gemeldet zu haben oder Steuern zu zahlen.

Shakira hätte bewusst sein müssen, dass Sie mehr in der Öffentlichkeit steht, und hätte deshalb vorsichtiger sein müssen. Zudem gingen ihre Kinder in Spanien zur Schule. In Spanien wird die Steuerpflicht für Eltern ausgelöst, sobald ihre minderjährigen Kinder mehr als ein halbes Jahr im Land leben. Spanien, Deutschland und die meisten anderen Staaten weltweit stellen hierbei den Lebensmittelpunkt der Familie in den Vordergrund. Eine Steuerpflicht kann bei Freilernern möglicherweise noch vermieden werden, aber spätestens dann, wenn die Kinder in einer öffentlichen Schule angemeldet werden, sind die Eltern dazu verpflichtet. Bei nicht verheirateten oder offiziell getrennt lebenden Paaren gibt es hier noch einen gewissen Spielraum, doch dies trifft auf Shakira nicht zu.

Letztlich ist es enorm wichtig, dass die Auslandfirma Substanz aufweist. Es macht wenig Sinn, ein Unternehmen in Malta zu haben, wenn es rein aus Steuergründen gegründet wurde und kein Eindruck vorherrscht, dass das Unternehmen tatsächlich Rechtsangestellte hat und wirtschaftliche Entscheidungen trifft. Darüber hinaus scheint es, als wäre die Sängerin einfach schlecht beraten worden. Diese schlechte Beratung kann Sie jetzt 23,8 Millionen und eine mehrjährige Haftstrafe kosten.

Fazit

Jahrelang gab es für Shakira nur eine Richtung: nach oben. Nun droht dem Weltstar eine Haftstrafe, da sie angeblich Steuern hinterzogen hat. Die spanische Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und zwei Monaten sowie eine Geldstrafe in der Höhe von 23,8 Millionen Euro. Auch wenn die Sängerin bereits die 17,2 Millionen Euro überwiesen hat, die sie dem Staat für den Zeitraum zwischen 2012 und 2014 schuldet, lässt Spanien nicht locker.

Es scheint unwahrscheinlich, dass die Sängerin hier mit krimineller Absicht Steuern hinterzogen hat, sie sei Opfer einer erbitterten Verfolgung gewesen und wurde einfach nur schlecht beraten. Shakiras Fall macht deutlich, wie wichtig eine professionelle Beratung in ausländischen Angelegenheiten ist. Wenn Sie endlich Klarheit bei Steuerfragen im Ausland haben wollen, buchen Sie ein Beratungsgespräch mit unserem Experten und vermeiden Sie verheerende Fehler, die Shakira unterlaufen sind.

 
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