Steuergünstige Wohnsitzländer

Nach Argentinien auswandern und Steuern sparen

Ausländer, die mit einem zeitlich beschränkten Visum in Argentinien leben, bezahlen in den ersten 5 Jahren keine Steuern auf ausländische Einkünfte. Und wer sich mit dem Digital Nomad Visum bis zu 1 Jahr in Argentinien aufhält, muss überhaupt keine Steuern erklären oder bezahlen.

Perspektive Ausland Video: Argentinien für Auswanderer

Vor kurzem widmeten wir eine Folge unseres beliebten Podcasts & Videos. Zu Gast Martin Dietl. Hören Sie jetzt rein.

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Argentinien als Steuerparadies 

Wer aus beruflichen Gründen nach Argentinien umzieht (um z.B. bei der argentinischen Tochtergesellschaft der eigenen Firma zu arbeiten) und dort keine unbeschränkt gültige Aufenthaltsgenehmigung hat, bezahlt in den ersten 5 Jahren seines Aufenthaltes keine Steuern auf ausländische Einkünfte.

Und seit Mai 2022 gibt es in Argentinien ein Visum für digitale Nomaden, mit dem man 180 Tage im Land leben kann und das um weitere 180 Tage verlängert werden kann. Man muss nachweisen, dass man über ein angemessenes Einkommen aus einer Quelle außerhalb Argentiniens verfügt, wobei das erforderliche Mindesteinkommen bei US 30.000 pro Jahr liegt.

Ansonsten gilt:

Wer als Unternehmer, Angestellter oder auch als Ruheständler dauerhaft seinen Wohnsitz nach Argentinien verlegt, dem sollte und wird vermutlich bewusst sein, dass Argentinien kein Niedrigsteuerland ist.  

Für Unternehmenseinkommen liegt der Körperschaftsteuersatz mit zwischen 25 % und 35 % deutlich höher als in Deutschland. Hinzu kommt eine Gewerbesteuer auf Provinzebene zwischen 1,5 % und 4 %. Zu allem Überfluss erhebt Argentinien auch anderen Steuern, die es Unternehmen verleidet, sich dort niederzulassen, so dass die Belastung für Unternehmen insgesamt deutlich höher ist als in Deutschland. 

Der Höchstsatz bei der Einkommensteuer liegt in Argentinien mit 35% etwas niedriger als in Deutschland mit 42% (bzw. sogar 45% ab einem Jahreseinkommen von EUR 277.826). Damit bewegt sich das Land insgesamt also etwas unter dem deutschen Niveau. Ein echter Grund für einen Umzug nach Argentinien ist auch das allerdings nicht. 

Für Ruheständler, also Rentner und Pensionäre, gilt, dass sie ihre Altersbezüge in Deutschland versteuern müssen. Hierzu haben wir einen separaten Artikel mit weiteren Informationen geschrieben, den Sie hier finden. 

Was Argentinien für viele Europäer und Nordamerikaner so interessant macht, ist die Geo-Arbitrage, also der Umstand, dass bei in etwa gleichem Einkommen, die gegenüber vielen westlichen Ländern deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten in Argentinien ihnen dort einen deutlich höheren Lebensstandard ermöglichen. Gerade für Rentner bzw. Pensionäre kann dies ein Mitgrund sein, sich für einen Lebensabend in Argentinien zu entscheiden. 

 

Argentinien auf der Karte

Das sagen andere über Argentinien 

  • Palermo liegt in Buenos Aires, Maradona ist hier ein Halbgott und ein Zug fährt in die Wolken - Tipps für die Reise nach Argentinien. (…) 

    1 / 10 Palermo - Szeneviertel in Buenos Aires 

    "Ein Argentinier ist ein Italiener, der Spanisch spricht, Engländer sein will und sich wie ein Franzose benimmt" sagen die Einheimischen über sich selbst. Passend dazu heißt das angesagteste Viertel in Buenos Aires zwar Palermo, unterteilt sich aber unter anderem noch in Palermo Soho und Palermo Hollywood. Aus dem kosmopolitischen Mix erwächst eine hippe Kneipenszene: Die angesagtesten Restaurants, Bars und Klubs der Stadt findet man hier, ebenso die beliebtesten Boutiquen. Wer nach so viel Trubel Ruhe sucht, kann sich in einem der vielen Parks oder im Botanischen Garten von Palermo entspannen.

    2 / 10 La Boca in Buenos Aires - Fußball und Kunst 

    Gerade in Zeiten von Fußballfesten ein Muss: Buenos Aires' Stadtteil La Boca. Er ist Heimat der Boca Juniors, bei denen Maradona spielte - hier wird ein regelrechter Maradona-Kult betrieben. Zwischen unzähligen Souvenirshops laufen Maradona-Doubles herum und bieten Touristen ein gemeinsames Foto an. 

    Auch als Künstlersiedlung hat sich das Viertel einen Ruf gemacht. Bei Touristen besonders beliebt ist der kunterbunte Caminito (Foto), auf dem Maler ihre Werke ausstellen. Allerdings gehört La Boca zu den ärmsten Vierteln der Stadt, Besucher sollten also vorsichtig sein und besser nicht in leere Seitengassen abbiegen. 

    3 / 10 Tango 

    Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann, lautet eine seiner frühen Definitionen. Rund 100 Jahre nach seiner Entstehung erhob die Unesco den wehmütigen Tanz zum Kulturerbe der Menschheit. Noch heute ist Buenos Aires seine Hochburg. Hier wird er noch auf der Straße getanzt: Im Stadtteil San Telmo sind die sinnlichen Bewegungen jeden Sonntag auf dem Antiquitätenmarkt zu bewundern - und das kostenlos. Auch in manchen Restaurants dieses Viertels treten Tangotänzer auf, ohne dass ein Extrapreis verlangt wird. Glanzvoller, wenn auch weniger ursprünglich, sind die großen Tangoshows, wie sie beispielsweise das Restaurant "Casa Blanca" anbietet. 

    4 / 10 Gigantische Gräber - Friedhof Recoleta in Buenos Aires 

    Dies ist kein einfaches Gräberfeld, sondern eine Stadt in der Stadt. Auf dem Friedhof Recoleta in Buenos Aires lässt Argentiniens Oberschicht ihre verstorbenen Angehörigen begraben: Patriarchen, Präsidenten und Poeten finden hier eine nicht gerade bescheidene Ruhe. Statuen, marmorne Mausoleen und verschnörkelte Sarkophage, wohin man schaut. Am berühmtesten aber ist die Begräbnisstätte von Evita Perón. Wer mehr über die legendäre Primera Dama erfahren will, besucht das "Museo Evita" im Stadtteil Palermo. 

    5 / 10 Gauchos 

    Einmal im Jahr feiern die argentinischen Cowboys sich selbst. Die Fiestas de la Tradición finden im November und Dezember im ganzen Land statt. Eines der schönsten Gaucho-Festivals bietet San Antonio de Areco, rund 100 Kilometer von Buenos Aires entfernt. Originalgetreue Kostüme, wilde Reitkunststücke und Gesänge gehören dazu, ebenso wie zum Abschluss das Asado, das urige Grillfest, bei dem der Gaucho sein Rindfleisch traditionell hängend über glühenden Kohlen gar werden lässt. 

    6 / 10 Iguazú-Fälle 

    Die Cataratas del Iguazú sind breiter als die Victoria-Fälle in Afrika und höher als die Niagara-Fälle in Nordamerika. Und sicher gehören sie mit ihrer Urwaldszenerie zu den schönsten Wasserschauspielen der Welt. An der nördöstlichen Grenze zwischen Argentinien und Brasilien gelegen, bestehen sie aus über 250 einzelnen Fällen. Die meisten Besucher bestaunen die tosenden Wassermassen von Laufstegen und Plattformen aus, für Mutigere werden mittlerweile aber auch Abseil-Abenteuer, Schnellbootfahrten und Rafting-Touren angeboten. Beeindruckend ist auch der Weg durch den Urwald, der gesäumt ist von riesigen Bäumen, Lianen, Farnen und bunten Orchideen. Hier leben Tukane, Papageien und Kolibris, auch Affen und Tapire sind hier zu Hause. 

    7 / 10 Zug zu den Wolken 

    In diesem Zug gehören Sauerstoffflaschen zur Ausstattung: Tren a las Nubes, der "Zug zu den Wolken", ist eine der höchstgelegenen Bahnstrecken der Welt. Ihren Ausgangspunkt nimmt sie in Salta im Nordwesten Argentiniens und fährt etwa 15 Stunden lang in die Anden und zurück. Dabei bietet sie spektakuläre Ausblicke auf die karge Schönheit der Andenlandschaft, präkolumbianische Ruinen und bewohnten Siedlungen, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. 

    8 / 10 Halbinsel Valdés 

    Seelöwen und -elefanten dösen auf den Steinen, Pinguine watscheln vorbei und Delphine schießen durch das Wasser: Die Península Valdés in Patagonien ist ein Tierparadies. Erstaunlich sind die Magellan-Pinguine, denen die Scheu vor dem Menschen weitgehend fehlt. Auch Wale lassen sich hier gut beobachten, mit viel Glück entdeckt man auch Orcas, die berühmten Schwertwale. 

    Obgleich eher karg, bietet auch die Landschaft des Naturreservats eine Besonderheit. Hier befindet sich der tiefste Punkt Argentiniens: Es ist ein Salzsee, der 35 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. 

    9 / 10 Ushuaia 

    Dieser Ort preist sich selbst als das Ende der Welt. Ushuaia ist die am südlichsten gelegene Stadt der Welt. Früher verbannte Argentinien seine Sträflinge hierher, heute ist das Gefängnis ein Touristenschlager. In dem Städtchen Ushuaia zieht man durch pittoreske Kopfsteingassen von Bar zu Bar. Die Gäste dieses abgelegenen Ortes sind eine Attraktion für sich: Abenteurer, Antarktisforscher und Globetrotter mischen sich hier unter Kreuzfahrttouristen. 

    10 / 10 Los Glaciares 

    Etwa 300 Gletscher gehören zu dem atemberaubend schönen Nationalpark Los Glaciares. Sein Prunkstück ist der Perito-Moreno-Gletscher. Etwa 60 Kilometer lang und fünf Kilometer breit ist er, 60 Meter hoch seine Zunge. Tag für Tag bewegt sich der Gletscher etwa einen Meter vorwärts. Und dabei kann man ihm zuhören: Knarrend, quietschend und krachend verschieben sich die weißen Massen. 

    Gleichzeitig stemmt sich der Perito Moreno gegen den Trend: Er ist einer der wenigen Gletscher weltweit, die sich trotz des Klimawandels nicht zurückziehen, sondern weiter wachsen. Besichtigt werden kann er mit dem Boot oder von erfahrenen Wanderern zu Fuß. Ausgangspunkt ist der Ferienort El Calafate. 

    Quelle: Süddeutsche Zeitung online vom 02.07.2010, abgerufen am 13.08.2023; https:/www.sueddeutsche.de/reise/wm-gegner-als-reiseziel-argentinien-tanz-der-verkleideten-italiener-1.966785 

  • Direkt aus dem dpa-Newskanal 

    Salta/Jujuy (dpa/tmn) - Es ist eine der spektakulärsten Zugstrecken der Welt - und anscheinend auch eine der gefährlichsten. Was weniger mit der Streckenführung als vielmehr mit der Höhe zu tun hat, auf die es geht. 

    Der Tren a las Nubes, der "Zug in die Wolken", macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Bis auf 4220 Meter schlängelt er sich im äußersten Nordwesten Argentiniens in die Anden hoch. 

    So reisen bereits in den Bussen, welche die Touristen von der Provinzhauptstadt Salta zum Bahnhof nach San Antonio de los Cobres bringen, mehrere Sanitäter mit Sauerstoffflaschen mit. Auch ein Arzt begleitet die Fahrt. 

    Vor allem Ältere haben gelegentlich Probleme mit der Höhe, sagt Krankenpfleger Nicolás Alemán. "Meistens leiden sie aber nur unter Kopfschmerzen oder Übelkeit." 

    Zunächst geht es mit den Bussen vorbei an Tabakplantagen, die nach und nach nebelverhangenen Wäldern Platz machen. Je höher wir auf den staubigen Pisten kommen, desto karger wird die Landschaft. 

    Immer wieder halten die Busse an Aussichtspunkten und in Dörfern, wo man Kunsthandwerk der indigenen Bevölkerung kaufen und Lamas knipsen kann. Schon touristisch, aber die Stopps dienen auch der Akklimatisierung an die Höhe. 

    Mit gemächlichem Tempo in die Hochebene 

    San Antonio de los Cobres ist der Ausgangspunkt des Touristenzugs, fast 3800 Meter hoch gelegen. Dorf und Bahnhof versprühen ein wenig Wild-West-Flair. Von hier aus fährt der blaue Wolkenzug in die Puna, die Hochebene. Mit gemächlichen 35 Stundenkilometern. 

    Die meisten Touristen erwarten wegen seines Namens, dass der Zug durch Wolkenfelder fährt. Aber das ist ein Trugschluss. Wolken bilden sich in der Hochebene nur selten. Jazmin Acuña, in unserem Waggon die zuständige Reiseleiterin, spricht lieber vom "Zug in den Himmel". Und dem sei man hier wirklich sehr nahe. 

    Die Zugstrecke wurde 1948 eingeweiht. 27 Jahren hatte es gedauert, sie zu bauen. Ursprünglich waren ihre Gleise für den Warentransport bestimmt. Züge sollten auf der Strecke Kupfer, Salz, Silber, Gold und Lama-Fleisch aus der Puna in die chilenische Hafenstadt Antofagasta bringen, erklärt Acuña, während der Zug an einer stillgelegten Silbermine vorbeirattert. 

    Heute fährt nur noch der Touristenzug durch diese unwirklich scheinende, von starken Winden und rauem Klima geprägte Hochebene. Aus dem Zugfenster schaut man in steile Schluchten hinunter und sieht grasende Vicuña-Herden. Wüstenfüchse, Guanakos und Pumas leben ebenfalls in der Puna. 

    Höhe- und Wendepunkt des Ausflugs ist das Viadukt La Polvorilla, eine 224 Meter lange, 63 Meter hohe Spannbrücke aus Stahl. Die Zugfahrt dauert insgesamt nur rund zwei Stunden. Reist man mit dem Bus aus Salta an und wieder dorthin zurück, ist es ein Tagesausflug. 

    Salta, die Schöne 

    Zurück in Salta geht es erneut hoch hinauf, diesmal aber zu kulinarischen Hochgenüssen. Die Seilbahn fährt auf den Hausberg San Bernardo. Hier unterhält Chefkoch Fernando Rivarola sein landesweit bekanntes Restaurant El Baqueano. Regionale Spitzenküche, auf der Karte sind sogar die Bauern und Produzenten aufgeführt. 

    Immer wieder geht der Blick vom Essen weg durch die großen Fenster. Der hoch gelegene Gourmettempel bietet die beste Aussicht auf die Kolonialstadt, die zu den schönsten Argentiniens zählt und ihren Beinamen zurecht trägt: La Linda, "die Schöne". Rund um die Plaza 9 de Julio gruppieren sich Cafés, Museen und die rosafarbene Kathedrale. Noch prachtvoller scheint die Basilica San Francisco mit ihrem Turm in Rot und Gold. 

    Filmreife Bergkulissen auf dem Weg zum Wein 

    Wer in Salta ist, sollte auf jeden Fall einen Ausflug in die Weinregion Cafayate im Calchaquíes-Tal machen. Schon die Fahrt von Salta auf der Ruta 68 durch die Quebrada de las Conchas ist die Reise wert. Die roten Berge der Schlucht sind filmreif. Tatsächlich wurde hier auch die rabenschwarze Komödie "Wild Tales - Jeder dreht mal durch!" gefilmt. Man kommt direkt an einem der Drehorte vorbei. 

    In Cafayate steht der Wein im Mittelpunkt. Der beschauliche Winzerort hat ein interessantes Weinmuseum und ist Pflichtstation auf der Weinroute im Calchaquíes-Tal. Die Weingärten hier gehören zu den höchsten der Welt. Einige befinden sich auf bis zu 3000 Meter. Ein Tipp zum Testen lokaler Weine: die Gastro-Winebar Bad Brother. 

    Oder man besucht eines der vielen Weingüter in der Umgebung. Hier zählt die Bodega El Esteco zu den schönsten. 

    Hügel der sieben Farben 

    Haben Landschaft und Dörfer in der Provinz Salta noch keine "Wild West"-Gefühle ausgelöst, kommt man sich allerspätestens in der nördlichen Nachbarprovinz Jujuy wie im Freilichtstudio eines Westerns vor. 

    Wind wirbelt den Staub in den unbefestigten Straßen Purmamarcas auf. Zwei Männer reiten durch das Dorf, das nur aus niedrigen Lehmhäusern besteht. Im Hintergrund leuchtet der Cerro de los Siete Colores. 

    Der "Hügel der sieben Farben" erhebt sich am Ortsrand, eine bunt gestreifte, farbenfrohe Felswand. Das Farbspektrum reicht von Schwarz bis Rosa. Eine Legende erklärt das geologische Spektakel mit einem an Liebeskummer gestorbenen Indianerhäuptling. 

    Das klingt schöner und größer als die doch eher schnöde Erklärung, die wie folgt lautet: Das Weiß stammt von Kalkablagerungen, das Grün von Kupferoxiden, die Rottöne von Eisenverbindungen und das Gelb von Schwefeleinlagerungen. Hinter dem Hügel verläuft ein Rundweg, der einer Wanderung durch einen Tuschkasten gleicht. 

    Spitzenküche mit indigenen Produkten 

    Purmamarca ist das Eingangstor zur Quebrada de Humahuaca. In der Schlucht liegt Tilcara mit der archäologischen Fundstätte von Pucará. In einem Wald aus Riesenkakteen liegen die Ruinen eines alten Dorfs der Omaguaca, die hier vor 800 Jahren siedelten. Auf dem höchsten Punkt der Siedlung thront ein Tempel, von dem aus man einen großartigen Rundumblick aufs Tal mit dem Rio Grande hat. 

    In der Schlucht und deren Umgebung lebt heute noch hauptsächlich indigene Bewohner, deren alten Rezepte und lokalen Produkte Flor Rodríguez in ihrem Restaurant El Nuevo Progreso mit Spitzenküche neu interpretiert. Ihre Humitas, in Maisblätter eingelegter Ziegenkäse, die Rindfleisch-Tamales und Lama-Carpaccios sind umwerfend. Solch einen Gourmettempel vermutet man kaum in einem Dorf wie Tilcara. 

    Wer von Tilcara dem Humahuaca-Canyon folgt, gelangt in die Serranía del Hornocal, die selbst Purmamarca farblich in den Schatten stellt - das verspricht schon der Name: "Berg der 14 Farben". 

    Einer der schönsten Orte von Jujuy hat aber nur eine einzige Farbe: Weiß. Der Salinas Grandes ist der drittgrößten Salzsee der Welt. Von hier bezieht auch Walter Leal für sein Restaurant Finca Cocina Urbana in Jujuy sein Salz. Der bekannte Chefkoch arbeitet eng mit indigenen Hirten und Bauern aus der Puna-Hochebene zusammen. Er verbringt viel Zeit mit ihnen, hat freundete sich mit ihnen an. 

    "Einem Fremden würden sie niemals ihre Rezepte, Kochtechniken und Produkte verraten", sagt Leal. So kommen bei ihm Kartoffeln, Wurzeln, Kräuter, Pilze und andere Anden-Produkte auf den Tisch, von denen selbst viele Argentinier noch nie gehört haben dürften und die mindestens genauso farbig sind wie die Berge der Umgebung. 

    Quelle: Süddeutsche Zeitung online vom 28.03.2023; abgerufen am 14.08.2023; https://www.sueddeutsche.de/reise/tourismus-argentinien-im-wolkenzug-dem-himmel-ganz-nah-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230328-99-121013 

  • Nirgends gedeiht die Malbec-Traube so gut wie in der argentinischen Region Mendoza. Wer Wein liebt, fährt hin. 

    Es ist 10.52 Uhr, und endlich gibt es das erste Glas Wein. Endlich, denn seit über einer Stunde macht uns Laura Mendoza, die Mitbesitzerin des kleinen Weinguts St. Diego in Lunlunta, den Mund wässrig. Die junge Frau zeigt uns die tiefroten Malbec-Trauben an den Reben, während wir den Hügel hinaufgehen. Sie erzählt, wann die Früchte erntereif sind („weiche Haut, nein, harte Haut, ja.“), und drückt die Trauben so geschickt aus, dass kein Spritzer auf ihrem hellgrünen Schal landet, dafür aber der Saft blutrot auf die Erde tropft. Kurz: Die Sinne sind wie ein Flitzebogen gespannt, als die Zwölfergruppe endlich unter dem schattigen Olivenbaum sitzt, und Laura mit den Worten „Jeder Tag ist ein besonderer Tag“ eine Flasche Rosé-Sekt öffnet. 

    Während wir trinken, redet Laura in perfektem Englisch weiter: von den 320 Sonnentagen hier in der argentinischen Mendoza-Region, die für die Malbec-Traube so wichtig sind. Sie lässt sich auch durch das Auftauchen eines erdfarbenen Fuchses nicht aus dem Konzept bringen. Ganz im Gegenteil, grinsend erklärt die blonde Frau, dass die Familie die Tiere mit rohem Fleisch füttert, wegen der Füchse die Vögel fernbleiben und so die Trauben ungestört reifen können. 

    Für Laura könnte der Rosé-Sekt auch als Champagner durchgehen. Aber natürlich darf sie das nicht aufs Etikett schreiben. Das lassen die Franzosen nicht zu. Champagner darf nur aus der Region der Champagne kommen. So heißt der verkostete Schaumwein „Elea“, benannt nach der Nichte von Laura. Elea ist die Prinzessin der Familie, sechs Jahre alt und Besitzerin eines selbstgebauten Holzhäuschen am anderen Ende des Rasens. Weil sie so gerne von den Malbec-Trauben genascht hat, aus denen der Sekt gekeltert ist, wählte Lauras Vater die Enkelin als Namenspatronin aus. 

    Menschen aus aller Welt interessieren sich inzwischen für Malbec-Trauben und die Region Mendoza, in der sie so gut gedeihen. Der Schweizer Künstler und Musiker Dieter Meier, in den 80er Jahren mit der Band Yello berühmt geworden, besitzt in Agrelo Alto ein eigenes Gut und verkauft die Weine unter dem Label „Puro“. Hier sei das beinahe durchgehend trockene Klima eben gut für die „zickige Malbec-Traube“, die bei feuchter Kälte schnell eingehe, meint er. 

    Rund um die Stadt Mendoza wird beinahe jeder Quadratmeter Land für den Weinanbau genutzt. Bei schönem Wetter – und das trifft ja fast auf jeden Tag zu – verschwinden die Estancias, Bäume und Büsche vor dem mächtigen Eindruck der nahen Anden. Sieben Busstunden entfernt hinter den Bergen liegt Santiago de Chile, mindestens 13 Stunden durch die Pampa brauchen die Busse in die Hauptstadt Buenos Aires. Knapp eine Million Menschen lebt in der westlichen Provinz Mendoza, etwas mehr als 100 000 wohnen in der gleichnamigen Provinzhauptstadt. 

    Mit den Weinexporten des Landes steigt die Zahl der Reisenden, die sehen wollen, wo die teils prämierten Tropfen entstehen. Seit ein paar Jahren zählt die Stadt Mendoza neben Mainz und Bordeaux zu den neun „Great Wine Capitals of the World“. Immer Ende Februar kommen Tausende Touristen zum Weinfestival „Vendimia“, bei dem eine bunte Parade durch die Straßen zieht. Jede Gemeinde sponsert einen gigantischen Truck, auf dem die Weinkönigin des jeweiligen Ortes thront, winkt und lächelt. Am Ende der Feierlichkeiten wird die Majestät aller Königinnen gewählt – eine ernste Angelegenheit in und um Mendoza. Läden, Banken und Autohäuser bekunden mit Bannern ihre Sympathien. 

    Ansonsten gibt die Stadt wenig her. Obwohl bereits im 16. Jahrhundert von Spaniern gegründet, erinnert kaum etwas an die Kolonialzeit. Mendoza wurde 1861 von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. Mehr als 12 000 Menschen sollen damals gestorben die „New York Times“ schrieb über die Überlebenden: „Diejenigen, die noch arbeiten können, finden niemanden, der sie einstellen kann, und die größtmögliche Armut liegt nun vor ihnen.“ 

    Die Stadt lebt von den Parks, der spektakulären Aussicht auf die Anden und dem Tourismus. Manche Anbieter haben Klettertouren im Programm, in einigen Hochtälern kann man Wildwasserkanu fahren, aber das meiste verdient die Reisebranche doch an den Weinfans. Tagestouren in großen Bussen werden organisiert, aber auch Fahrradtrips, individuell oder in kleinen Gruppen. Und natürlich soll überall verkostet werden, was in den Eichenfässern so reift. 

    Die Option einer Fahrradtour klingt auf dem Papier sympathisch, allein drei Umstände erschweren das fröhliche Strampeln: die Temperaturen über 30 Grad, die weit verstreute Lage der Weingüter – und vor allem das völlige Desinteresse argentinischer Brummifahrer, gegenüber den kleinen Wesen am Straßenrand Rücksicht walten zu lassen. Über Mendozas Straßen läuft der gesamte Güterverkehr Richtung Chile, und das tut er verdammt schnell. 

    Da erscheint eine kleine organisierte Tour wie die von Malbec Symphony schon sicherer. In einem Mini-Van fahren wir in die Region um den Ort Maipu, besuchen drei Winzer und erfahren nebenbei Interessantes über die Geschichte des Landstrichs. Dass die katholische Kirche im 17. Jahrhundert den Weinanbau in die Wüstengegend gebracht hat – um Messwein vorrätig zu haben. Dass italienische Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts das Weintrinken einführten und damit die massenhafte Kultivierung der Wüste einsetzte – dank eines ausgeklügelten Kanalsystems, das Wasser aus den Anden in die Stadt und die Weingüter umleitet. 

    Das Wasser fließt in Gräben entlang der Straßen, Schieber regeln die Zufuhr zu den Gehöften. So wie das von Familie Mendoza, wo Laura die nächste Flasche öffnet. Sie riecht an dem Rotwein, 80 Prozent Malbec, 20 Prozent Cabernet Sauvignon, und schwärmt: „Zimt! Das erinnert mich an die Apfelkuchen meiner Großmutter.“ 

    Der Blick schweift zur kleinen Kirche am Eingang des Dorfes. Keine sternwürdige Sehenswürdigkeit, aber vor der Kulisse des sattgrünen Rasens und des azurblauen Himmels machen die lehmfarbenen zwei Kirchtürme einen stärkeren Eindruck als der Kölner Dom an einem Regentag. Am Horizont erhebt sich 6570 Meter hoch der schneebedeckte Gipfel des Tupungato. Neben der Winzeroase weisen schroffe Sand- und Steinhügel auf die ursprüngliche Landschaft hin, bevor die Siedler Wein, Olivenbäume und Tausende Pappeln pflanzten. 

    5000 Flaschen Wein pro Jahr produziert die Domaine St. Diego, darüber lachen sie auf dem Weingut Trapiche höchstens. Denn Trapiche bringt es auf 29 Millionen Liter im selben Zeitraum. Das Gut ist der Platzhirsch unter den Herstellern – und das völlige Gegenteil vom kleinen Familienbetrieb Mendoza, in dem noch der Vater mit Schaufel und kurzen Hosen an den Besuchern vorbeimarschiert. 

    Bei Trapiche, 20 Minuten Autofahrt entfernt, gibt es Empfangsdamen in Business-Kleidung, die jeden Gast in einem Besucherzentrum begrüßen. Man zeigt einen Imagefilm über die restaurierte Industrieanlage, Hochglanzprospekte über die ausgezeichneten Weine werden verteilt und natürlich wird zur Weinprobe gebeten: Diesmal probieren wir einen Iscay 2008, ein Malbec-Cabernet Franc. Ein, zwei Schluck steigen sofort in den Kopf, kein Wunder bei einem Alkoholgehalt von 14,5 Prozent. 

    Wer keinen Nachschlag bittet, verliert sein Ansehen 

    Seit 1912 werden hier Rot- und Weißweine produziert. Die Geschichte merkt man dem Backsteinbau an jeder Ecke an. Auf einem gusseisernen Gullideckel steht „Arthur Koppel, Berlin“. Die Firma Koppel belieferte vor dem Ersten Weltkrieg viele Betriebe der Neuen Welt, das Grab des Gründers befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. 

    Die stillgelegten Gleise am anderen Ende des Weinguts erzählen von der Zeit, als alle Weinfässer in die Hauptstadt Buenos Aires verschickt wurden. Nur dort gab es Flaschen zum Abfüllen. Erst vor etwa 30 Jahren hörte dieser Unsinn auf. Mittlerweile fahren keine Züge mehr durch Mendoza. Ihre Aufgabe haben die allgegenwärtigen Trucks übernommen. 

    Die zwölfköpfige Besuchergruppe, zehn Amerikaner und zwei Deutsche, ist nun ordentlich aufgekratzt. Hunger! Nach rund 30-minütiger Fahrt erreichen die Weinfans das Gut Zuccardi. Im Nirgendwo warten Fleischberge und Weinflaschen auf die Gäste. Geflügel, Rind, Schwein, alles von eifrigen Kellnern serviert. Saucen gibt es nicht, dafür reichlich gegrilltes Gemüse als Beilage. Wer weniger als fünfmal um einen Nachschlag bittet, verliert bei den Kellnern sein Ansehen. 

    Die Weintouristen sind nach dieser Kraftanstrengung entsprechend platt und dösen eine Stunde, bis der Van wieder Maipu erreicht. Viele Reisende haben sich auf einem der Güter einquartiert, die ihre Umsätze mit Übernachtungen mehren und vor dem Abendessen Gratis-Verkostungen anbieten. Zum Beispiel im Tapiz Club, wo das ehemalige Herren- und das Dienstbotenhaus zum Hotel umgebaut wurden. Einen Swimmingpool gibt es, Pflaumenbäumchen im Garten und eine kleine Olivenöl-Manufaktur zur Besichtigung. Auch Kurse in einer nahen Kochschule sind im Angebot.

    Der Höhepunkt ist jedoch die Weinprobe mit Santiago. Der stämmige Mittvierziger präsentiert die Weißweine formvollendet, er schwenkt die Gläser, schnuppert und schlägt die Note vor. „Pfirsich“. sagt er . Eine Deutsche protestiert: „Holunder!“ Santiago hat noch nie von dieser Frucht gehört. Diplomatisch sagt er: „Wenn Sie meinen.“ Weiter geht’s. Eine Stunde nippen die zehn Clubgäste am Wein, langsam geht die Sonne hinter den Anden unter – ein Tag könnte wirklich schlimmer ausklingen. Doch nach acht oder neun verschiedenen Verkostungen zwischen Frühstück und Rinderbraten geht es manchem wie dem jungen Engländer in der Runde, der plötzlich sagt: „Ich hätte jetzt wirklich gern einen Gin Tonic.“ 

    Quelle: TAGESSPIEGEL online vom 11.11.2013; abgerufen am 14.08.2023; www.tagesspiegel.de/gesellschaft/reise/nippen-kostet-nichts-6928378.html 

So funktioniert das Steuersystem in Argentinien 

1. Allgemeines 

Argentinien eine präsidentielle Bundesrepublik, die in 23 Provinzen sowie die autonome Hauptstadt Buenos Aires untergliedert ist. Die einzelnen Provinzen haben weitreichende Kompetenzen. Argentinien grenzt im Osten an den Atlantischen Ozean, im Norden an Bolivien und Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay sowie an Chile im Westen. Mit einer Fläche von knapp 2,8 Mio. km² ist Argentinien fast achtmal so groß wie Deutschland und der achtgrößte Staat der Erde. Die Einwohnerzahl beträgt knapp 46 Millionen, wovon rund ein Drittel im Ballungsraum der Hauptstadt Buenos Aires leben.  

Das BIP Argentiniens betrug 2022 rund US$ 600,92 Mrd. Wirtschaftlich spielten traditionell die Landwirtschaft, Viehzucht und der Rohstoffabbau eine große Rolle. Heute macht jedoch der Dienstleistungssektor mit rund 60 % den größten Anteil am BIP aus. Die nationale Währung in Argentinien ist der Argentinische Peso (ARS). Das Land leidet seit langem unter einer hohen Inflation, weshalb man sich um eine Aufnahme in die BRICS-Gruppe bemüht sowie, wie der Spiegel unter Berufung auf die Financial Times Anfang 2023 berichtete, um eine gemeinsame südamerikanische Währung bemüht. Der Wechselkurs zwischen dem Argentinischen Peso (ARS) und dem Euro (EUR) lag am 15. August 2023 bei ca. 382 ARS je EUR. 

Zwischen Argentinien einerseits, sowie jeweils Deutschland und der Schweiz bestehen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Das DBA zwischen Argentinien und Österreich wurde 2008 aufgekündigt. Aktuell hat Argentinien Doppelbesteuerungsabkommen mit 21 Ländern. 

2. Das Steuersystem 

Das argentinische Steuersystem beruht auf drei Ebenen, je nachdem, welche Gerichtsbarkeit es anwendet; auf kommunaler, provinzieller und nationaler Ebene. Zu den wichtigsten Steuereinnahmen, die auf nationaler Ebene erhoben werden, gehören z.B. die Einkommensteuer, die Mehrwertsteuer und die Verbrauchsteuer. Auf Provinzebene sind die wichtigsten Steuereinnahmen z.B. die Bruttoeinkommensteuer, Stempelsteuer und Grunderwerbsteuer. Schließlich tragen die Gemeinden zum argentinischen Steuersystem bei, indem sie Sondersteuern und Beiträge erheben. Die Behörde, die für die Umsetzung der Steuererhebungspolitik zuständig ist, ist die Föderale Verwaltung der öffentlichen Einnahmen, des Zolls und der sozialen Sicherheit der Nation (AFIP). 

3. Besteuerung natürlicher Personen 

Die Besteuerung natürlicher Personen hängt von ihrem Wohnsitzstatus ab. Natürliche Personen können als Ansässige, Nichtansässige oder ausländische Begünstigte eingestuft werden. 

Als Ansässige gelten: 

- Argentinische Staatsangehörige, die in Argentinien leben. 

  • Argentinische Staatsangehörige, die während der ersten 13 Monate ihres Aufenthalts im Ausland arbeiten (ab dem ersten Tag des 14. Monats geht die steuerliche Ansässigkeit verloren), oder wenn sie einen ständigen Wohnsitz zu Migrationszwecken in einem anderen Land erworben haben, je nachdem, was zuerst eintritt. 

- Ausländische Staatsangehörige, die seit mehr als fünf Jahren in Argentinien arbeiten sollen. 

  • Ausländische Personen, die sich seit mehr als 12 Monaten in Argentinien aufhalten (aus anderen Gründen als Arbeit), ab dem 13. 

Als Nichtansässige gelten: 

  • Ausländische Staatsangehörige, die für weniger als fünf Jahre zur Arbeit nach Argentinien entsandt werden. 

Als ausländische Begünstigten gelten: 

  • Personen, die vorübergehend für weniger als sechs Monate im Kalenderjahr in Argentinien arbeiten. 

  • Argentinische Staatsangehörige, die im Ausland arbeiten, sobald sie ihren steuerlichen Wohnsitz verloren haben (d. h. ab dem ersten Tag des 14. Monats oder wenn sie einen ständigen Wohnsitz zu Migrationszwecken in einem anderen Land erworben haben, je nachdem, was zuerst eintritt). 

- Ausländische Staatsangehörige mit Wohnsitz im Ausland. 

Natürliche Personen mit Wohnsitz in Argentinien sind mit ihrem weltweiten Einkommen steuerpflichtig, unabhängig davon, ob die Quelle der Einkünfte oder der Gewinne in Argentinien oder im Ausland liegt. Sie müssen ihr in Argentinien und im Ausland liegendes Vermögen mit einem progressiven Steuersatz versteuern (s. Punkt VI. Steuern in Argentinien – ein Überblick). 

Für Steuern, die sie für Einkommen aus ausländischen Quellen gezahlt haben, können sie eine Steuergutschrift erhalten. 

Nichtansässige Personen und ausländische Begünstigte sind nur mit ihrem Einkommen aus argentinischen Quellen steuerpflichtig. 

Das Einkommen von Arbeitnehmern unterliegt der Quellensteuer, für die der Arbeitgeber verantwortlich ist. Die vom Arbeitgeber einbehaltenen Sozialversicherungsbeiträge und die persönlichen Abzüge sind für die Einkommensteuer vom Arbeitsentgelt abzugsfähig, und zwar ARS 451.683,19 für Personen, die mindestens sechs Monate im Kalenderjahr in Argentinien gelebt haben, ARS 421.088,24 für Ehegatten, ARS 212.356,37 für jedes Kind unter 18 Jahren, ARS 424.712,74 für behinderte Kinder, ARS 1.580.891,18 für Selbstständige, ARS 1.806.732,78 für Berufsanfänger/Unternehmer. 

Spenden an steuerbefreite gemeinnützige Einrichtungen sind bis zu einem Höchstbetrag von 5 % des Nettoeinkommens abzugsfähig, ebenso wie Beiträge zu privaten medizinischen Vorsorgeplänen. Sonstige Krankheitskosten können bis zu 40 % aller entsprechenden Rechnungen des Steuerjahres abgezogen werden (wobei die Obergrenze bei 5 % des Nettoeinkommens liegt). Lebensversicherungen, die bei örtlichen zugelassenen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen wurden, und Beerdigungskosten sind abzugsfähig (bis zu den jährlich festgelegten Höchstbeträgen). 

Natürliche Personen können bis zu 40 % ihrer Mietkosten (bis zu einem Höchstbetrag von ARS 451.683,19) absetzen, sofern diese mit ihrer Wohnung in Zusammenhang stehen und sie nicht Eigentümer einer Immobilie sind. 

Hypothekenzinsen und alle anderen Zinsen, Unterhaltszahlungen, Ausbildungs- und Kinderbetreuungskosten sind nicht abzugsfähig. 

Kapitalsteuersatz 

In Argentinien ansässige natürliche Personen mit einem Gesamtvermögen von mehr als ARS 3 Mio. unterliegen der persönlichen Vermögenssteuer zu Sätzen zwischen 0,5 % und 1,75 % (für im Ausland gehaltenes Vermögen liegen die Sätze zwischen 0,7 % und 2,25 %). Für Nichtansässige beträgt der Satz 0,5 % und gilt für ihr in Argentinien befindliches Vermögen (gilt nicht, wenn die Steuerschuld weniger als 250 ARS beträgt). Beteiligungen an argentinischen Unternehmen unterliegen einer Steuer von 0,5%. 

Die Finanztransaktionssteuer von 0,6% auf Belastungen und Gutschriften auf Girokonten gilt nicht für Arbeitsentgelte und Rentenzahlungen. 

Die Stempelsteuer von 1 % wird auf die förmliche Ausfertigung öffentlicher und privater Urkunden, einschließlich Verträgen, notariellen Urkunden und Schuldscheinen, erhoben. In bestimmten Fällen gelten Sondersätze von 0,5 %, 1,2 %, 3 % und 3,6 %. 

Die Arbeitnehmer zahlen einen einheitlichen Beitragssatz von 14 % (11 % für die Rentenkasse + 3 % für die Sozialversicherungsanstalt für Rentner) an die nationale Arbeitslosenkasse, die Familienbeihilfekasse und die Sozialversicherungsanstalt für Rentner; hinzu kommen 3 % für die soziale Gesundheitsfürsorge (vorbehaltlich einer Gehaltsobergrenze und eines Freibetrags für einen Teil des Gehalts; viermal jährlich entsprechend der Inflation angepasst). 

Eine Grundsteuer wird jährlich von den Provinzbehörden erhoben, ebenso wie die Kfz-Steuer. Die Provinz Buenos Aires erhebt eine Schenkungs- und Erbschaftssteuer. 

Die Bruttoeinkommenssteuer ("Ingresos Brutos") ist eine Provinzsteuer, die für Selbstständige auf das Bruttoeinkommen erhoben wird. Der durchschnittliche Steuersatz beträgt 4 % in der Bundeshauptstadt, wobei in anderen Provinzen ähnliche Sätze gelten. Die Steuer wird durch die Einreichung monatlicher Steuererklärungen entrichtet. 

Besondere Steuerregelung für Expatriates 

Nichtansässige und ausländische Steuerbegünstigte sind nur mit ihrem Einkommen aus argentinischen Quellen steuerpflichtig. 

Ausländische Begünstigte, die vorübergehend für höchstens sechs Monate im Jahr in Argentinien arbeiten und Einkünfte aus der bildenden oder darstellenden Kunst oder einem anderen Beruf erzielen, unterliegen einem endgültigen Einkommenssteuersatz von 24,5 % (35 % auf einen angenommenen Gewinn von 70 % des Bruttoeinkommens), der vom lokalen Steuerzahler einzubehalten ist. 

4. Besteuerung von Unternehmen 

Die steuerliche Ansässigkeit eines Unternehmens in Argentinien wird auf der Grundlage der Tätigkeitsschwerpunkte bestimmt, d. h. des Ortes, an dem sich die wirtschaftliche Tätigkeit oder die Management- bzw. Verwaltungstätigkeit eines Unternehmens befindet. 

Aktivitätszentren von nicht-argentinischen Unternehmen in Argentinien werden als ständige Niederlassungen bzw. Betriebsstätten behandelt. 

Im Rahmen der Steuerreform 2017 wurde eine Definition der ständigen Niederlassung/Betriebsstätte (engl.: Permanent Establishment oder PE) in das Einkommensteuergesetz aufgenommen. Diese Definition orientiert sich im Allgemeinen an derjenigen des Musterabkommens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, ist jedoch weiter gefasst, da sie die Erbringung von Dienstleistungen durch einen gebietsfremden Anbieter, einschließlich der von Beratern erbrachten Dienstleistungen, im nationalen Hoheitsgebiet für eine Gesamtdauer von mehr als sechs Monaten innerhalb eines Zwölfmonatszeitraums umfasst. 

Gebietsansässige und Gebietsfremde werden steuerlich gleich behandelt. Nicht ansässige Unternehmen werden nur auf ihr in Argentinien erzieltes Einkommen besteuert. Einkünfte aus argentinischen Quellen (z.B. Lizenzgebühren, Zinsen), die von ausländischen Unternehmen bezogen werden, unterliegen der Quellensteuer in voller Höhe und der Endabrechnung an der Quelle. 

Die meisten Kapitalgewinne, wie Gewinne aus der Übertragung von Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren, sind Teil des steuerpflichtigen Einkommens und werden zu den normalen Körperschaftssteuersätzen zwischen 25 % und 35 % besteuert. 

Gewinne, die ein Gebietsfremder aus dem Verkauf von Aktien einer argentinischen Gesellschaft oder einer anderen Beteiligung am Kapital eines nicht öffentlich gehandelten argentinischen Unternehmens erzielt, unterliegen einem effektiven Steuersatz von 13,5 % auf den Bruttoerlös oder einer Einkommensteuer von 15 % auf den Nettogewinn, wenn die steuerliche Kostenbasis des Verkäufers für argentinische Steuerzwecke ordnungsgemäß nachgewiesen werden kann. 

Der Verkauf von Unternehmensanleihen, die durch ein öffentliches Angebot platziert werden, sowie von Staatsanleihen und Anleihen, die von Finanztreuhandgesellschaften ausgegeben werden, ist im Allgemeinen steuerfrei (es gelten bestimmte Bedingungen). 

Ausgaben sind abzugsfähig, wenn sie zur Erzielung und Erhaltung des steuerpflichtigen Einkommens getätigt wurden, sowie für gezahlte Steuern, Abschreibungen, Rücklagen, Löhne und Spenden bis zu einem Höchstbetrag von 5 % des steuerpflichtigen Nettogewinns. Die Abschreibung von Kraftfahrzeugen, deren Anschaffungskosten ARS 20.000 übersteigen, ist nicht absetzbar. Die damit zusammenhängenden Ausgaben (Benzingutscheine, Versicherungen, Mieten, Reparaturen und Wartung usw.) sind bis zu einem Betrag von ARS 7.200/Auto/Jahr abzugsfähig.  

F&E-Ausgaben (für die Entwicklung von immateriellen Vermögenswerten) können abgezogen werden, wenn sie anfallen oder über höchstens fünf Jahre abgeschrieben werden, genau wie bei den Ausgaben für die Unternehmensgründung. Uneinbringliche Forderungen können nur in bestimmten Fällen (z. B. Konkurs oder Verjährung) und bei Vorlage entsprechender Belege abgezogen werden. Repräsentationskosten sind bis zu 1,5 % der während des Steuerjahres angefallenen Gehälter abzugsfähig. 

Nettobetriebsverluste können fünf Jahre lang vorgetragen werden, während ein Verlustrücktrag nicht zulässig ist. Verluste aus ausländischen Quellen müssen mit Einkünften aus ähnlichen Quellen verrechnet werden. 

Alle Abzüge unterliegen der Überprüfung durch die Steuerbehörden. 

Die Umsatzsteuer wird auf der Ebene der Gerichtsbarkeit erhoben, im Allgemeinen zu einem Satz von 3 % bis 5 % der Bruttoeinnahmen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen. In einigen Provinzen können auf bestimmte Dienstleistungen höhere Sätze erhoben werden. Industrielle Tätigkeiten sind in der Regel von der Steuer befreit oder unterliegen niedrigeren Sätzen (zwischen 0 und 2 %). Die Provinzen erheben auch eine Grundsteuer, wobei die Sätze je nach Standort und Steuerwert der Immobilie variieren. 

Eine Finanztransaktionssteuer in Höhe von 0,6 % wird auf Einlagen und Abhebungen auf Girokonten erhoben sowie eine Steuer in Höhe von 1,2 % auf alle Transaktionen, die in einer Bank ohne Verwendung eines Bankkontos getätigt werden. 33 % der genannten Steuern sind auf die Gewinnsteuer und die fiktive Mindesteinkommensteuer und/oder die entsprechenden Steuervorschüsse anrechenbar. 

Die Stempelsteuer in Höhe von 1 % wird auf die förmliche Ausfertigung von öffentlichen und privaten Urkunden, einschließlich Verträgen, notariellen Urkunden und Schuldscheinen, erhoben. In bestimmten Fällen gelten Sondersätze von 0,5 %, 1,2 %, 3 % und 3,6 %. 

Eine jährliche Vermögenssteuer wird auf die Aktien oder Anteile am Kapital lokaler Unternehmen erhoben, die im Besitz von natürlichen Personen oder ungeteilten Vermögenswerten mit Wohnsitz in Argentinien oder im Ausland und/oder von Unternehmen und/oder anderen juristischen Personen mit Wohnsitz im Ausland sind. Der Steuersatz beträgt 0,5 % des Wertes der Beteiligung. Diese Steuer gilt nicht für die Niederlassungen ausländischer Unternehmen in Argentinien. 

Die Arbeitgeber zahlen einen einheitlichen Beitragssatz von 18 % (20,4 % für Unternehmen, die hauptsächlich Dienstleistungen erbringen oder im Handel tätig sind und über der KMU-Schwelle liegen) an die nationale Arbeitslosenkasse, die Familienbeihilfekasse und die Sozialversicherungsanstalt für Rentner; hinzu kommen 6 % für den Sozialversicherungsplan. Argentinische Arbeitgeber sind von der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für die ersten ARS 7.003,68 pro Monat und Arbeitnehmer befreit (zuzüglich eines zusätzlichen Freibetrags von ARS 10.000 für kleine Arbeitgeber mit nicht mehr als 25 Beschäftigten). Der Freibetrag erhöht sich auf ARS 17.509,20 für Arbeitgeber in der Textil-, Lederwaren- und Agrarindustrie sowie im Gesundheitswesen. 

Die Arbeitgeber müssen außerdem Beiträge zur Arbeitsrisikoversicherung (ARS 173 pro Monat zuzüglich eines Prozentsatzes des Gehalts des Arbeitnehmers je nach Wirtschaftszweig) sowie zu einer Lebensversicherung (ARS 37,21 pro Monat) leisten. 

Für wen sich der Umzug nach Argentinien lohnt (und für wen nicht) 

Unternehmer und Selbständige  

Wie bereits eingangs erwähnt, bringt aus körperschafts- und gewerbesteuerlicher Sicht ein Unternehmensumzug nach Argentinien nichts. Die in Argentinien niedrigere Gewerbesteuer (Bruttoumsatzsteuer) auf Provinzebene wird durch den entsprechend höheren Körperschaftsteuersatz mehr als ausgeglichen. Ggf. können andere wirtschaftliche Gründe aber für ein Unternehmen in Argentinien sprechen. Gerne erörtern wir die Möglichkeiten mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch. 

Digitale Nomaden 

Mit der Einführung des Visums für digitale Nomaden im Mai 2022, wurde Argentinien für diese Berufsgruppe ein sehr interessanter temporärer Wohnort. Was ist nun das digitale Nomadenvisum genau und welche Voraussetzungen muss man erfüllen? 

Ausländische Staatsangehörige aus rund 80 Ländern, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, können als Touristen ohne Visum für bis zu 90 Tage nach Argentinien einreisen. Das Visum für digitale Nomaden steht Staatsangehörigen aus denselben Ländern offen. Es erlaubt den Aufenthalt im Land für zunächst 180 Tage und kann um weitere 180 Tage verlängert werden, wenn man die Kriterien weiterhin erfüllt. Man kann vom Visum für digitale Nomaden auch auf ein anderes Visum, z. B. ein Arbeitsvisum, wechseln, wenn man vor Ort eine Beschäftigung findet. 

Dieses Visum richtet sich speziell an digitale Nomaden, die selbständig oder für eine ausländische Organisation arbeiten. Personen, auf die dies zutrifft, müssen Folgendes nachweisen: 

  • Dass sie ortsunabhängig arbeiten und ein ausreichendes Einkommen aus Quellen außerhalb Argentiniens haben; 

  • Einen Lebenslauf und einen Qualifikationsnachweis (zulässige Berufe nicht angegeben); 

  • Ein geschätztes monatliches Mindesteinkommen von etwa US$ 2.500 Dollar (dies ist nicht offiziell bestätigt); 

  • Den Besitz eines Reisepasses aus einem Land sein, das für die visumfreie Einreise nach Argentinien in Frage kommt. 

Folgende Schritte sind zu unternehmen, um sich für ein digitales Nomaden-Visum in Argentinien zu bewerben: 

1. Zusammenstellung aller notwendigen Dokumente, die für das Visum erforderlich sind. Das sind 

  • Das Visum-Antragsformular (online) 

  • Ein Passfoto (nicht älter als 6 Monate) 

  • Den Original-Reisepass mit einer Restgültigkeit von mindestens 6 Monaten am Reisetag und mindestens 2 Visaseiten ohne jegliche Markierungen 

  • Ein Anschreiben, in dem man seine Gründe für die Bewerbung, die geeignete Tätigkeit und das Einkommen, das man für seinen Lebensunterhalt zur Verfügung hat, erläutert. 

  • Ein Einkommensnachweis 

  • Nachweis eines Unternehmens oder einer Beschäftigung, einschließlich einer selbständigen Tätigkeit außerhalb des Reiseziels, z. B. Freelancing-Verträge bei Freiberuflern, Bestätigungsschreiben der Organisation bei Festangestellten oder Firmeneigentümerschaft oder Partnerschaftserklärung bei Unternehmern 

  • Ein Lebenslauf 

  • Unterkunftsnachweis, z.B. Unterkunftsreservierung(en) am Zielort für die Dauer des Besuchs. Die Botschaft empfiehlt, keine Flugtickets zu kaufen, bis das Visum genehmigt ist. 

  • Nachweis der Reiseversicherung für das Reiseziel mit dem Versicherungsschein und der Leistungstabelle. 

  • Polizeiliches Führungszeugnis des Antragstellers im Land 

2. Kopieren aller Dokumente 

Alle Dokumente, die nicht in englischer Sprache verfasst sind, müssen übersetzt und notariell beglaubigt werden. 

3. Füllen Sie das Bewerbungsformular für Argentinien aus. 

4. Dokumente einreichen 

Nach dem Ausfüllen, der Zusammenstellung der erforderlichen Dokumente muss man die Visa-Antragsgebühr in Höhe von US$ 120 (online per Kreditkarte!) sowie, separat, die Konsulatsgebühr in Höhe von US$ 80 (als Banküberweisung oder Zahlungsanweisung!)  bezahlen. Diese Gebühren sind, auch bei Ablehnung des Antrags, nicht erstattungsfähig. Danach reichen Sie den Visumantrag für das Argentina Digital Nomad Visa ein. Die Anträge können bei jeder konsularischen Vertretung der Argentinischen Republik eingereicht werden. 

5. Der Antrag wird nun bearbeitet. Warten Sie auf die Genehmigung. Der Antragsteller wird per E-Mail über die erfolgreiche Bewerbung für das Visum für digitale Nomaden in Argentinien informiert. Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 45 Arbeitstage. 

6. Um einreisen zu können, muss man auf dieser Plattform ein Konto erstellen: https://www.migraciones.gob.ar/radex/inicio-pasos-permiso.html 

7. Visum bei Einreise erhalten: Bei der Ankunft in Argentinien legen Sie dem Einwanderungsbeamten am Schalter Ihren Reisepass vor. Sie erhalten einen Visumstempel für Argentinien in Ihren Reisepass, mit dem Sie sich für die Dauer des Stempels in Argentinien aufhalten können. 

Angestellte 

Für Arbeitnehmer bzw. Angestellte, wie auch schon eingangs kurz angemerkt, ist Argentinien steuerlich kein besonders vorteilhaftes Land. Die Einkommensteuer ist nicht wesentlich niedriger als in Deutschland und viele andere Steuern sind zudem zu bezahlen. Für Arbeitnehmer, die nach Argentinien auswandern möchten, gibt es sicherlich viele gute Gründe, wie z.B. der Lebensstil, das Klima, die Natur, die freundlichen Menschen, die gefühlte Freiheit, etc. Niedrige Steuern gehören aber nicht dazu. 

Eine Ausnahme sind Expats, die für maximal 5 Jahre nach Argentinien kommen. Sie bezahlen dann keine Steuern auf Auslandseinkünfte.

Pensionäre und Rentner 

Auch für Ruheständler bringt ein Umzug aus steuerlichen Gründen keine Vorteile. Zwischen Argentinien und Deutschland besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), das besagt, dass Renten im Herkunftsland besteuert werden. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten in Argentinien deutlich niedriger als in Deutschland, so dass Ruheständler von der Geo-Arbitrage profitieren. 

Besonderheiten beim Wohnortwechsel nach Argentinien 

Aufenthalt 

Für die Aufenthaltsgenehmigung und Einwanderungsfragen sind die argentinischen Konsulate im jeweiligen Heimatland zuständig. Anträge auf Aufenthaltsgenehmigung sind folglich bei dem jeweiligen Konsulat in Deutschland zu stellen. 

Zuständig für die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist die: 

Botschaft der Argentinischen Republik 

Kleiststraße 23 – 26, 10787 Berlin 

Tel.: 030-226 68 90 

Konsularabteilung: Mo–Fr 09.00 - 14.00 Uhr (Publikum), 

bis 17.00 Uhr (telefonisch)  

Zuständig für die Länder Hessen, Baden-Württemberg und Bayern ist der: 

Generalkonsul der Argentinischen Republik 

Lyoner Straße 34, 6. OG, 60528 Frankfurt am Main 

Tel.: 069-9 72 00 30 

Mo-Fr 09.00 - 17.00 Uhr 

Zuständig für die Länder Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist der: 

Generalkonsul der Argentinischen Republik 

Mittelweg 141, 20148 Hamburg 

Tel.: 040-4 41 84 60 

Mo-Fr 09.00 - 17.00 Uhr 

Zuständig für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland ist der: 

Konsul der Argentinischen Republik 

Robert-Koch-Straße 104, 53127 Bonn 

Tel.: 0228-2 49 62 88 

In Argentinien ist für Aufenthaltsfragen zuständig die: 

DIRECCION NACIONAL DE MIGRACIONES 

Antártida Argentina 1355, 1104 Buenos Aires 

Tel.: 0054-11-4317-0200, 

www.migraciones.gov.ar, 

Mo-Fr 8.00 bis 13.00 Uhr 

Zu beachten ist, dass Anträge bei dieser Behörde NUR von Bevollmächtigten, Verwandten ersten Grades, Ansässigen, dem Arbeitgeber und ähnlichen Personen gestellt werden können, nicht aber von der betreffenden Person selbst, da eine Einreise ohne Genehmigung nicht statthaft ist. 

Welches Visum ist das richtige? 

Das argentinische Ein- und Auswanderungsgesetz legt drei verschiedene mögliche Formen eines Aufenthaltes fest: 

a) residentes transitorios 

Für Aufenthalte bis zu 90 Tagen. Zu dieser Gruppe gehören: 

- Touristen 

- Durchreisende 

- Pendler 

- Besatzungsmitglieder internationaler Transporte 

- Saisonarbeiter 

- Wissenschaftler 

- Patienten, die behandelt werden 

- Sonstige Personen, die nach dem Ermessen der Einwanderungsbehörden eine bevorzugte Behandlung genießen sollten 

Touristen mit deutscher, österreichischer oder Schweizer Staatsangehörigkeit benötigen, sofern ein gültiger Reisepass vorliegt, kein Visum. Eine Arbeit darf nicht aufgenommen werden. Bei der Einreise muss ein Einreiseformulars ausgefüllt werden, auf dem der vorübergehende Wohnort, z.B. Hotelanschrift, genannt werden muss. Dieses Formular ist bei der Ausreise wieder vorzulegen. 

Die 90-Tage-Frist kann man in der Dirección Nacional de Migraciones gegen eine Gebühr von z.Z. ARS 100 verlängern, und zwar einmalig um ebenfalss 90 Tage. Die kostenlose Alternative ist das (auch nur kurzfristige) Verlassen des Landes mit anschließender Wiedereinreise. 

Ein Überschreiten der 90-Tage-Frist hat als Sanktion ein Ordnungsgeld zur Folge. 

Geschäftsreisende benötigen für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen ein Visum. Das Visum ist bei dem zuständigen argentinischen Konsulat (s.o.) zu beantragen. Das Visum kann vor Ablauf der 90-Tage-Frist bei der Dirección Nacional de Migraciones (s.o.) einmalig um bis zu 90 Tagen verlängert werden. 

Folgende Dokumente müssen bei der Beantragung des Visums beigebracht werden: 

- Antragsformular (im Konsulat erhältlich) 

- Reisepass (bei Einreise mindestens noch 6 Monate gültig) 

- 1 Passfoto (4 x 4 cm) 

- Ticket für Hin- und Rückreise 

- Nachweis der Eigenschaft eines Geschäftsreisenden; i.d.R. Bescheinigung des Arbeitgebers mit der Angabe des Reiseanlasses usw. (näheres beim Konsulat erfragen) oder Einladung aus Argentinien. Letzeres muss von der Dirección Nacional de Migraciones (s.o.) genehmigt worden sein. 

b) residente temporario  

Befristete Aufenthaltsgenehmigung bis zu einer Dauer von 3 Jahren (ggf. auch kürzer). Zu dieser Gruppe gehören: 

- Arbeitnehmer (trabajadores migratorios) 

- Fachpersonal, das wissenschaftliche, technische oder beratende Funktionen ausübt (z.B. Wissenschaftler) 

- Leitungs-, Verwaltungs- und technisches Personal, das zur Wahrnehmung bestimmter Aufgaben einreist 

- Unternehmer, die Investitionen von mind. 100.000 Pesos durchführen; die Investitionen müssen im Interesse Argentiniens liegen 

- Rentner 

- Studenten sowie Schüler, also auch Austauschschüler beim Schüleraustausch, ab der Sekundarstufe I 

- Sportler, Künstler, Geistliche anerkannter Religionen, 

- behandelte Patienten, 

- Akademiker im Auftrag einer Hochschule 

- Asylanten, Flüchtlinge, Personen, die aus humanitären Gründen aufgenommen werden, 

- Bürger der MERCOSUR- und assoziierten Staaten 

- Personen, deren Einreise nach Ermessen des Innen- oder Außenministeriums im argentinischen Interesse liegt. 

Für die Beantragung einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung müssen folgende Dokumente beim zuständigen argentinischen Konsulat vorgelegt werden: 

- Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist 

- polizeiliches Führungszeugnis der letzten fünf Jahre 

- Geburtsurkunde, beglaubigt 

- Arbeitsvertrag in spanischer Sprache in zweifacher Ausfertigung (falls Arbeitsverhältnis Grund der Einreise ist) 

- 2 Passbilder (schwarz-weiß, 4 x 4cm, ohne Brille) 

- ärztliches Gesundheitszeugnis; muss vom zuständigen Arzt (Auskunft im Konsulat) des Heimatlandes ausgestellt werden 

- bei Verheirateten: beglaubigte Kopie der Heiratsurkunde, möglicherweise auch Scheidungsurkunde 

- bei Verwitweten: beglaubigte Sterbeurkunde des verstorbenen Ehepartners 

- bei Einreise aufgrund von Familienangehörigkeit: Kopie des argentinischen Documento Nacional de Identidad (DNI) des entsprechenden Angehörigen (Eltern bzw. Ehepartner) 

Fragen beantwortet das Depto. Radicación temporaria y definitiva, Edificio 4, Migraciones, Tel.: 0054-11-4317-0303. 

Wichtig: Sämtliche Urkunden, die nicht in spanischer Sprache abgefasst sind, müssen von einem beim  

Colegio de Traductores Públicos de la Ciudad de Buenos Aires 

Av. Callao 289, 4. Stock 

Tel.: 0054-11-4371 8616, 

info@traductores.org.ar 

www.traductores.org.ar 

eingetragenen Übersetzer übersetzt werden. 

Informieren Sie sich über aktuelle Änderungen beim jeweiligen Konsulat! 

c) residentes permanentes 

Die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung kann nach Ablauf der vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden. Die Voraussetzungen dafür sind 

- Beim Personenstandsregister des Wohnsitzes in Argentinien muss das Documento Nacional de Identidad "DNI" beantragt und von diesem ausgestellt worden sein. 

- Bei der Polizei muss ein Antrag auf Erteilung einer Kennkarte (Cédula de Identidad) gestellt worden sein und die Karte muss ausgestellt worden sein. 

- Identitätsnachweis 

- Antrag auf Wechsel des Status unter Vorlage einer beweiskräftigen Beglaubigung, dass die vorläufige Aufenthaltserlaubnis ordnungsgemäß erworben wurde. 

- Nachweis eines ununterbrochenen legalen Aufenthalts im Land von mindestens drei Jahren 

- Gültiges polizeiliches Führungszeugnis, ausgestellt von der Policia Federal Argentina 

- Gesundheitszeugnis 

Fragen beantwortet das Depto. Radicación temporaria y definitiva, Edificio 4, Migraciones, Tel.: 0054-11-4317-0215 oder 4317-0237. 

Die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung kann auch direkt beantragt werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Angehörige von argentinischen Staatsangehörigen können die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung ohne weiteres direkt beantragen. 

Import von Kraftfahrzeugen 

Die Einfuhr von gebrauchten Kraftfahrzeugen für die private Nutzung ist nur Personen gestattet, die das 21. Lebensjahr vollendet haben. Der Wert des Kraftfahrzeugs darf US$ 15.000 nicht übersteigen. 

Allein daraus ergibt sich bereits, dass sich eine Verschiffung eines Pkw von Europa nach Südamerika kaum lohnen dürfte. Wer dies doch will, muss weiterhin Folgendes beachten: 

  • Nur Personen, die eine vorläufige oder dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung haben, dürfen Kraftfahrzeuge auf Dauer einführen. 

  • Der dauerhafte Import muss innerhalb von 3 Monaten vor bis 6 Monate nach der Einreise beantragt werden bzw. stattfinden. 

  • Das Auto muss in Deutschland mindestens 3 Monate auf die einwandernde Person zugelassen gewesen sein. 

  • Bei Abholung des Fahrzeugs ist dem Zoll eine Zollbefreiung (franquicia) der Einwanderungsbehörde vorzulegen, s.o.. Andernfalls gilt der allgemeine Zollsatz: das sind ca. 75% des cif-Wertes für Benzinfahrzeuge und 90% für Dieselfahrzeuge. 

  • Die Besitzurkunde des Fahrzeugs (z.B. KFZ-Brief) muss beim zuständigen Konsulat per Apostille beglaubigt worden sein. 

  • Eine Schätzung des Wertes des KFZ muss erfolgt sein; diese Schätzung muss von der zuständigen Handelskammer und vom argentinischen Konsul beglaubigt worden sein. 

  • Meldebescheinigung der Gemeindeverwaltung bzw. Polizei, aus der sich ein fester Wohnsitzes in Deutschland für mindestens zwei Jahre unmittelbar vor dem Datum des Antrags ergibt; diese muss vom argentinischen Konsulat in Deutschland beglaubigt worden sein. - Vorlage einer vollständige Kopie des Reisepasses. 

  • Vorlage der Übersetzung der genannten Unterlagen von einem beim Colegio de Traductores (s.o.) eingetragenen Übersetzer.  

Krankenversicherung in Argentinien 

Wer erwägt, in naher Zukunft nach Argentinien umzuziehen, stellt sich mit Sicherheit die Frage: Was kann ich vom dortigen Gesundheitssystem erwarten? Wie steht es um die Qualität, die Zugänglichkeit und die Kosten des Gesundheitsversorgung? 

Kurz gesagt: Die Qualität ist in der Regel ausgezeichnet, die Zugänglichkeit hängt davon ab, wo Sie wohnen, und die Kosten sind viel niedriger als das, was Sie in Europa zu zahlen gewohnt sind. 

Das argentinische Gesundheitssystem ist in drei Sektoren unterteilt: öffentlich, privat und Sozialversicherung. Die am weitesten verbreitete Art der Krankenversicherung wird durch regelmäßige feste Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert und von Gewerkschaften verwaltet, von der Regierung überwacht und an private Anbieter ausgelagert. Diese Pläne garantieren ein Mindestmaß an grundlegender medizinischer Versorgung und erlauben es den Anbietern nicht, Personen mit bereits bestehenden Krankheiten auszuschließen. Die Krankenversicherungspläne der Sozialversicherung gelten jedoch eher für argentinische Arbeitnehmer als für den typischen europäischen Einwanderer. 

Glücklicherweise können Ausländer in Argentinien sowohl das öffentliche als auch das private Gesundheitssystem recht einfach in Anspruch nehmen. Die meisten Auswanderer bevorzugen die private Gesundheitsversorgung, weil sie eher dem Niveau der Versorgung entspricht, das sie aus Europa gewohnt sind. Die Wartezeiten für eine Behandlung sind kürzer, es gibt weniger Papierkram auszufüllen und man hat eine viel größere Chance, von einem englischsprachigen Arzt im privaten System gesehen zu werden. 

Etwa die Hälfte der Einwohner Argentiniens nimmt die öffentlichen Gesundheitsdienste in Anspruch, die kostenlose Krankenhaus-, Arzt-, Zahn- und Palliativversorgung sowie kostenlose Reha, medizinische Transporte und Prothesen anbieten. Lediglich für alltägliche Verschreibungen und chronische Krankheiten müssen Beiträge gezahlt werden. Der Zugang zu dieser universellen Versorgung - unabhängig von Ihrem Aufenthaltsstatus - ist eine gute Nachricht, wenn man es nicht eilig hat. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Wartelisten für die öffentliche Gesundheitsversorgung trotz der oft guten Qualität frustrierend lang sein können, weshalb viele Argentinier - und die meisten Expats - ihre Gesundheitsversorgung in anderen Bereichen suchen. 

Die privaten Gesundheitsdienste in Argentinien gehören zu den besten in Südamerika. In Großstädten wie Buenos Aires, La Plata, Rosario, Mendoza, Córdoba und Salta können Sie ein ausgezeichnetes Niveau an professioneller Versorgung und Einrichtungen zu einem vernünftigen Preis erwarten. In kleineren Städten und ländlichen Gebieten kann der Standard jedoch stark variieren. 

Ausländer können in Argentinien eine private Krankenversicherung abschließen, die eine Grundversorgung ab zwischen US$ 40 und US$ 50 im Monat bietet. Man braucht kein bestimmtes Visum oder einen bestimmten Aufenthaltsstatus – man muss nur einen Ausweis vorlegen, den Tarif wählen, der den persönlichen Bedürfnissen entspricht, und die monatliche Gebühr bezahlen. 

Beachten sollte man, dass nicht alle privaten Krankenversicherungen in Argentinien das ganze Land abdecken - einige können sehr lokal begrenzt sein. Wenn man sich für eine Krankenversicherung entscheidet, sollte man vorher das Kleingedruckte lesen, damit man genau weiß, wofür man versichert ist und welche Einschränkungen und Ausschlüsse mit der Police einhergehen. 

Expatriates sind oft angenehm überrascht über das Ausmaß und den Wert der privaten Gesundheitsdienste, die hier zur Verfügung stehen, selbst bei einer recht einfachen privaten Versicherung. Psychische Gesundheit ist in Argentinien kein Tabuthema, so dass man zusätzlich zu all den anderen angebotenen Leistungen (Zahnbehandlung, Ernährungsberater, Krankenhausaufenthalte, Operationen, Therapeuten, umfassende Schwangerschaftsbetreuung usw.) auch Zugang zu professionellen Psychologen hat. 

Wie ist das Klima in Argentinien? 

Das Klima in Argentinien ist so vielfältig wie das Land. Zwischen Norden, Osten, Süden und Westen liegen aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen und der Topografie verschiedene Klimazonen. Eine Gemeinsamkeit aller Landesteile ist, dass hier Europa entgegengesetzte Jahreszeiten herrschen. Unser Sommermonate Juni, Juli und August stellen den argentinischen Winter dar und unsere Wintermonate Dezember, Januar und Februar den Sommer. Der Grund dafür ist, dass das südamerikanische Land auf der Südhalbkugel liegt, Europa hingegen auf der Nordhalbkugel. Deshalb kann allgemein festgehalten werden, dass es im argentinischen Sommer am wärmsten ist und im argentinischen Winter am kältesten. 

Je nach Region unterscheidet sich das Klima und demnach die Temperaturen jedoch enorm. Im Nordosten, wo sich unter anderem die Iguazú-Wasserfälle befinden, herrscht ein tropisches Klima mit ganzjährig hohen Temperaturen und Niederschlägen. Im Norden ist das Klima subtropisch. In den östlichen Regionen Argentiniens wie in Gran Buenos Aires und La Pampa ist das Klima mediterran. Das Zentrum Argentiniens ist durch den Schutz der Anden besonders durch Trockenheit geprägt. Hier in Ostpatagonien ähnelt das Klima einem semi-ariden Wüstenklima. In den Anden selbst fällt viel Regen, wodurch sich auch im Westen Argentiniens in Nähe der Anden häufiger dunkle Wolken bilden und zu Niederschlägen führen. Das Klima im Westen ist jedoch ganzjährig mild. In Feuerland, der Inselgruppe im südlichen Zipfel Südamerikas, herrscht ein ozeanisch kühles Klima. 

Steuern in Argentinien - ein Überblick 

Einkommensteuer: 

Gebietsansässige und Gebietsfremde werden mit progressiven Einkommenssteuersätzen zwischen 5 % und 35 % besteuert; für Gewinne aus Wertpapieren (einschließlich Dividenden), Zinsen und Immobilienbesitz gelten jedoch besondere Steuersätze. 

Persönliche Einkommensteuer (in ARS) Steuersatz
0 – 173.834,61 5 %
173.834,61 – 347.669,23 9 %
347.669,23 – 521.503,84 12 %
521.503,84 – 695.338,47 15 %
695.338,47 – 1.043.007,68 19 %
1.043.007,68 – 1.390.676,90 23 %
1.390.676,90 – 2.086.015,35 27 %
2.086.015,35 – 2.781.353,85 31 %
2.781.353,85 und darüber 35 %
Bruttoeinkommenssteuer (Provinzsteuer für Selbstständige auf das Bruttoeinkommen) In der Regel etwa 4 %

Der jeweils nächsthöhere Steuersatz muss immer nur auf das darüber hinausgehende Einkommen gezahlt werden. 

Beispiel:  

Bei einem zu versteuernden Einkommen von ARS 500.000 beträgt die Einkommensteuer  

173.834,61 * 5 % = ARS   8.691,73 

+ (347.669,23 – 173.834,61) *   9 % = ARS 15.645,12 

+ (500.000,00 – 347.669,23) * 12 % = ARS 18.279,69 

= = ARS 42.616,54 

Körperschaftssteuer: 

25 % für steuerpflichtiges Einkommen bis ARS 7.604.948,57 

30 % für steuerpflichtiges Einkommen über ARS 7.604.948,57 bis ARS 76.049.485,68 

35% für steuerpflichtiges Einkommen über ARS 76.049.485,68 

Juristische Personen, die in Argentinien ansässig sind, unterliegen der Steuer auf argentinische und ausländische Einkünfte. Der Steuersatz gilt entsprechend für das weltweit ermittelte Nettoeinkommen. Die in Argentinien ansässigen juristischen Personen können die im Ausland tatsächlich gezahlten Steuern auf Einkünfte aus ausländischen Quellen als Steuergutschrift geltend machen. 

Gewerbesteuer: 

In Argentinien gibt es die sog. „Bruttoumsatzsteuer” (Impuesto sobre los Ingresos Brutos). Dabei handelt es sich um eine Gewerbesteuer auf Provinzebene, die auf die Ausübung von entgeltlichen Tätigkeiten erhoben wird. Der Steuersatz variiert zwischen 1,5 % und 4 % je nach Tätigkeit und Provinz. 

Kapitalertragsteuer:  

Die meisten Kapitalgewinne sind im steuerpflichtigen Einkommen enthalten und werden zu den normalen Körperschaftssteuersätzen besteuert. Gewinne aus der Übertragung von Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren werden zu den regulären Steuersätzen der Körperschaftsteuer (25 % bis 35 %) besteuert. 

Gewinne, die ein Gebietsfremder aus dem Verkauf von Aktien einer argentinischen Gesellschaft oder einer anderen Beteiligung am Kapital eines argentinischen Unternehmens, das nicht öffentlich gehandelt wird, erzielt, unterliegen einem effektiven Steuersatz von 13,5 % auf den Bruttoerlös oder einer Einkommensteuer von 15 % auf den Nettogewinn, wenn die steuerliche Kostenbasis des Verkäufers für argentinische Steuerzwecke ordnungsgemäß nachgewiesen werden kann. 

Der Verkauf von Unternehmensanleihen, die durch ein öffentliches Angebot platziert werden, sowie von Staatsanleihen und Anleihen, die von Finanztreuhandgesellschaften ausgegeben werden, ist im Allgemeinen steuerfrei (es gelten bestimmte Bedingungen). 

Quellensteuern: 

Dividenden: 0 % für gebietsansässige Unternehmen 

7 % für gebietsansässige Privatpersonen, nicht gebietsansässige Unternehmen und nicht gebietsansässige Privatpersonen 

Zinsen: Zinsen, die an gebietsansässige Unternehmen und Privatpersonen gezahlt werden und einen bestimmten monatlichen Schwellenwert überschreiten, unterliegen der Quellensteuer auf lokaler Ebene zu unterschiedlichen Sätzen je nach Zahlungsempfänger - 15,05 % / 35 % gebietsfremde Unternehmen / Privatpersonen 

Lizenzgebühren: Lizenzgebühren, die an gebietsansässige Unternehmen und natürliche Personen gezahlt werden und einen bestimmten monatlichen Schwellenwert überschreiten, unterliegen der Quellensteuer auf lokaler Ebene zu unterschiedlichen Sätzen zwischen 12,25 % und 31,5 % je nach Zahlungsempfänger 

Vermögenssteuer: 

Natürliche Personen, die am 31. Dezember ihren Wohnsitz in Argentinien haben, unterliegen einer jährlichen Vermögenssteuer auf ihr weltweites steuerpflichtiges Privatvermögen, das den Mindestfreibetrag von derzeit ARS 6 Mio. (für Wohnhäuser ARS 30 Mio.) am 31. Dezember übersteigt, ohne Berücksichtigung von Verbindlichkeiten. Die Freibeträge werden jährlich an die Inflation angepasst. 

Zu diesem steuerpflichtigen Vermögen gehören unter anderem auch Immobilien, Autos und Bankkonten. 

Sparkonten, Termineinlagen bei argentinischen Banken und argentinische Staatsanleihen sind jedoch steuerfrei. 

Natürliche Personen mit Wohnsitz im Ausland, die in Argentinien aus nachgewiesenen Gründen für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren arbeiten, sind nur mit ihrem persönlichen Vermögen in Argentinien steuerpflichtig. 

Vermögenssteuern auf in Argentinien gehaltene Vermögenswerte: 

Vermögenswerte (in ARS)

über bis
0 3.000.000
3.000.000 6.500.000
6.500.000 18.000.000
18.000.000 100.000.000
100.000.000 300.000.000
300.000.000 und darüber
Steuern auf Spalte 1 Steuer auf den Überschuss (%)
- 0,50
15 0,75
41.25 1,00
156.25 1,25
1.181.250 1,50
4.181.250 1,75

Vermögenssteuer auf im Ausland gehaltene Vermögenswerte (für steuerlich Ansässige): 

Wert der weltweiten Vermögenswerte (in ARS)

über bis Steuersatz (in %)
0 3.000.000 0,70
3.000.000 6.500.000 1,20
6.500.000 18.000.000 1,80
18.000.000 und darüber 2,25

Im Ausland lebende Personen, die in Argentinien belegenes Vermögen besitzen, müssen die entsprechende Steuer im Juni eines jeden Jahres über einen örtlichen Vertreter vollständig und endgültig entrichten. Der Steuersatz beträgt 0,5 %. Die Steuer wird nicht erhoben, wenn die Steuerschuld pro Jahr ARS 250 nicht übersteigt. 

Erbschaftssteuer/Schenkungssteuer: 

Aktuell gibt es in Argentinien gibt es keine staatliche Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Die Provinz Buenos Aires erhebt jedoch Schenkungs- und Erbschaftssteuern, die von bestimmten Bedingungen und Beträgen abhängig sind. Die Bundesregierung und andere Provinzen könnten in Zukunft ähnliche Steuern einführen. 

Grunderwerbssteuer 

Die Übertragung von Immobilien durch argentinische Privatpersonen unterliegt einer Kapitalertragssteuer von 15 %, die auf den tatsächlichen Gewinn berechnet wird. Die Übertragung von Immobilien unterliegt nur dann der Steuer, wenn diese Vermögenswerte nach dem 1. Januar 2018 erworben wurden. 

Steuern auf Grundbesitz: 

In Argentinien gibt es keine Grundsteuer (oder auch Kfz-Steuer) auf Bundesebene. Die Grundsteuern fallen in die Zuständigkeit der Provinzen. Die föderalen Grundsteuern sind in der Vermögenssteuer enthalten. 

Die Grundsteuer wird auf den Besitz von Immobilien in jedem Bundesland erhoben.  

Die Beträge werden von den Steuerbehörden der Provinzen auf der Grundlage der steuerlichen Bewertung des Vermögens (die ebenfalls von der Steuerbehörde festgelegt wird) und der nach dem jährlichen Steuergesetz geltenden Steuersätze festgesetzt. Die Zahlungen sind in der Regel monatlich oder zweimonatlich zu leisten. 

Mehrwertsteuer (Span.: IVA): 

21 % Regelsatz Dieser wird auf den Nettopreis von Transaktionen erhoben 

27 % erhöhter Satz Für bestimmte öffentliche Dienstleistungen wie z.B. Strom-, Wasser- und Abwasserentsorgung oder Telekommunikationsunternehmen 

10,5 % ermäßigter Satz Für Zinsen und Provisionen auf von Banken gewährte Kredite, den Verkauf, die Vorbereitung, die Herstellung oder den Bau und die endgültige Einfuhr bestimmter Investitionsgüter, die Personenbeförderung im Fernverkehr (mehr als 100 km) sowie den Verkauf oder die Einfuhr von Zeitungen und Zeitschriften 

Eine MwSt.-Registrierung ist erforderlich für 

  • Kapitalgesellschaften oder andere juristische Personen, die in Argentinien steuerpflichtige Tätigkeiten aufnehmen, und 

  • natürliche Personen, die einen jährlichen steuerpflichtigen Umsatz über ARS 6 Mio. für Waren und über ARS 4,2 Mio. für Dienstleistungen erzielen. 

Die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen wird als steuerfreier Umsatz behandelt, wobei die Vorsteuer als Gutschrift auf die Ausgangssteuer verwendet oder nach einem besonderen Verfahren erstattet werden kann. 

Von der Besteuerung ausgenommen sind unter anderem Bildungsdienstleistungen, die Vermietung von Immobilien (unter bestimmten Bedingungen), Zinsen auf Bankkonten und Festgeldanlagen (je nach örtlicher Rechtsprechung), Herstellertätigkeiten unter bestimmten Bedingungen und der Verkauf von Anlagegütern. 

Wichtig: Unternehmen müssen sich für IIBB (Ingresos Brutos) registrieren lassen, wenn sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit mehrwertsteuerpflichtige Leistungen erbringen. Es gilt keine Umsatzschwelle. 

Verbrauchssteuern: 

Einfuhrzölle Diese schwanken zwischen 0 % und 35 %. Verbrauchssteuern gelten für Tabak, Wein, alkoholfreie Getränke, Spirituosen, Benzin, Schmierstoffe, Versicherungsprämien, Autoreifen, Mobilfunkdienste, Parfüm, Schmuck und Edelsteine. Seit dem 01. Januar 2021 und bis zum 31. Dezember 2025 wird auf bestimmte elektronische Produkte eine Steuer von 19 % erhoben (9,5 % auf Produkte, die von Unternehmen hergestellt werden, die in den Genuss der von der Provinz Feuerland gewährten Vergünstigungen kommen). 

Ausfuhrzölle Diese werden auf Waren erhoben und variieren in den Sätzen je nach Art der Ware.  

Solidaritätssteuer 30 % auf alle Devisenkäufe, die von argentinischen Privatpersonen zu Investitionszwecken oder von Unternehmen und Privatpersonen zur Begleichung von Ausgaben im Ausland getätigt werden (z. B. Reisen und Unterkunft, ausländische digitale Dienstleistungen für den persönlichen Gebrauch). 

Ab dem 13. Oktober 2022 wurde der Anwendungsbereich dieser Steuer auf den Erwerb von persönlichen, kulturellen und Freizeitdienstleistungen (mit Ausnahme von Bildungsdienstleistungen) außerhalb Argentiniens (oder innerhalb Argentiniens, wenn diese von einem Nicht-Residenten erbracht werden) sowie auf die Einfuhr bestimmter Luxusgüter erweitert. 

Sozialabgaben: 

Die Sozialversicherungsabgaben des Arbeitgebers sind auf das monatliche Gesamtgehalt des Arbeitnehmers zu zahlen, wobei es keine Obergrenze gibt. Der Gesamtarbeitgeberbeitrag beträgt  

26,4 % für Unternehmen, die hauptsächlich Dienstleistungen erbringen oder Handel treiben, sofern deren Jahresumsatz den in der jährlich aktualisierten Verordnung festgelegten Betrag übersteigt, und 

24 % für alle anderen Unternehmen. 

Argentinische Arbeitgeber sind von der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für die ersten ARS 7.003,68 pro Monat und Arbeitnehmer befreit. 

Die Sozialversicherungsabgaben der Arbeitnehmer, die die Pensionskasse, die Gesundheitsfürsorge und die Sozialleistungen umfassen, sind bis zu einer monatlichen Obergrenze von ARS 548.651,90 ARS auf das monatliche Gehalt zu zahlen, ausgenommen die Monate Juni und Dezember, in denen die Obergrenze aufgrund des 13. Monatsgehalts um 50 % erhöht wird. Diese Gehaltsobergrenze wird im März, Juni, September und Dezember eines jeden Jahres an den Index angepasst. 

Für Arbeitnehmer beträgt der Gesamtsatz der Sozialversicherungsabgaben 17 %. Er setzt sich aus 11 % Beiträgen zur Rentenkasse, 3 % Beiträgen zur Gesundheitsfürsorge und 3 % Beiträgen zu Sozialleistungen zusammen. 

Die Boris-Becker-Falle eines Scheinumzuges vermeiden 

Die Definition des Lebensmittelpunktes und seine Verlagerung sind auf dieser Seite ausführlich beschrieben

Wenn Sie nach Argentinien umziehen, müssen Sie Ihren deutschen Wohnsitz definitiv aufgeben. Auch wenn Sie in Deutschland nur eine Zweitwohnung weiter behalten, die Ihnen als ständige Wohnstätte dient, gilt die überdachende Besteuerung des deutschen Finanzamts dauerhaft weiter. Damit würde Ihnen ein Wohnsitz in Argentinien definitiv keine Steuervorteile bringen. Folglich muss Ihr Umzug nach Argentinien unbedingt ein „echter“ Umzug sein, d.h. dass Sie Ihren Hauptwohnsitz komplett verlegen und ausreichend viele Tage im Jahr in Argentinien physisch anwesend sein müssen. 

Wenn Sie sich aber weiterhin ständig in Deutschland oder Österreich aufhalten, wird Ihr Lebensmittelpunkt nicht wirklich verlegt und es geht Ihnen wie Boris Becker vor 25 Jahren, der viel mehr Zeit in Deutschland als in Monte Carlo verbrachte. 

Nur ein richtiger Umzug ins Ausland, ggf. mit der ganzen Familie, kommt also für Sie in Frage.

Was Argentinien als Wohnsitzland attraktiv macht 

Argentinien ist ein attraktives Ziel für Auswanderer und Ruheständler. Manche sagen, das läge an seinem kulturellen Reichtum und seinem europäischen Flair. Andere sind von der natürlichen Schönheit des Landes verzaubert: Es bietet alles, von malerischen Wüsten und üppigen, warmen Regenwäldern bis hin zu goldenen Sandstränden, hoch aufragenden Bergen und schneebedeckten Wunderlandschaften. Viele Neuankömmlinge fühlen sich in der familienfreundlichen Atmosphäre, in der sonntägliche Grillabende, entspannende Siestas und ausgelassene Geselligkeit zum Leben gehören, sofort zu Hause. Welche Vorzüge einen auch immer zuerst nach Argentinien locken, es ist die überragende Lebensqualität dieses Landes, die dafür sorgt, dass man nie wieder weg will. 

Argentinien - Ein willkommenes Ziel für deutschsprachige Auswanderer 

In Argentinien leben bereits etwa 300.000 deutschsprachige Einwohner und locken Jahr für Jahr weitere an. Viele davon leben im Großraum Buenos Aires sowie beispielsweise in einigen Teilen der Provinzen Córdoba und Villa General Belgrano. 

Flächenmäßig ist Argentinien die größte spanischsprachige Nation der Welt und ein Ort, an dem es noch viel Platz für alle gibt. Selbst wenn man in einer der pulsierenden Städte lebt, muss man nicht weit reisen, um wilde und inspirierende Natur in der Nähe zu finden. 

Argentinien ist ein Land mit faszinierenden Kontrasten - es ist entspannt und freundlich, aber auch innovativ und fortschrittlich. Es schätzt uralte Traditionen, setzt aber auch auf Technologie und verfügt über eine moderne Infrastruktur. Es bietet einen hochwertigen Lebensstil und ist dennoch wunderbar erschwinglich. 

Die Landessprache sprechen 

Obwohl Spanisch die offizielle Sprache Argentiniens ist, ist Englisch ein Pflichtfach in allen staatlichen Schulen, und man wird als Neuankömmling feststellen, dass viele Menschen, vor allem die jüngere Generation und die Geschäftsleute, etwas Englisch sprechen. Wer also anfangs kein Spanisch, dafür aber Englisch beherrscht, kann sich damit etwas behelfen. 

Das Erlernen der spanischen Sprache macht aber auch Spaß, ist einfach und von Vorteil, egal ob man sich für einen Spanischkurs anmeldet oder sich einfach durch den Umgang mit neuen argentinischen Freunden verbessert. 

Erschwingliche Lebenshaltungskosten in Argentinien 

Im Allgemeinen sind die Kosten für den Lebensunterhalt höchstens halb so hoch wie in Deutschland, meist sogar deutlich niedriger. Siehe hierzu auch Punkt IX. Lebenshaltungskosten in Argentinien. Dies gilt für die meisten Dinge, die man regelmäßig kauft, wie z.B. Lebensmittel, Mahlzeiten im Restaurant, Kinoabende, Handy- und Internettarife, Versorgungsleistungen, Bustickets, etc. 

Einer der attraktivsten Aspekte des Lebens in Argentinien sind die niedrigen Kosten für Mietwohnungen, die weit unter denen vergleichbarer Orte in Deutschland oder Europa liegen. In Argentinien sind auch noch unglaubliche Immobilienschnäppchen zu finden, vor allem außerhalb der trendigen Stadtviertel und in ländlicheren Gegenden. 

Eine günstige Wohnung in einer ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße zu finden, die in der Nähe aller Annehmlichkeiten liegt und sich wie zu Hause anfühlt, ist hier normalerweise kein Problem.  

Pulsierende lateinamerikanische Kultur mit europäischem Flair 

Die kulturelle Vielfalt Argentiniens ist seit langem ein Anziehungspunkt für ausländische Besucher und Rentner, und es ist leicht zu erkennen, warum. Die Konzerte, Museen, historischen Gebäude, die Modeszene, die köstliche Küche und die weitläufigen grünen Parks sind mit allem vergleichbar, was man in Europa findet - einem Teil der Welt, der den argentinischen Lebensstil in vielerlei Hinsicht beeinflusst hat. 

Spanische und italienische Traditionen sind hier stark ausgeprägt, vor allem, wenn es um Essen und Architektur geht. Dieser "Hauch von Europa" ist in vielen argentinischen Städten lebendig, wo man leicht glauben kann, man sei plötzlich in eine Seitenstraße von Marseille gestolpert oder auf einem kleinen Wiener Platz angekommen, komplett mit Kopfsteinpflaster und dem Duft von Gebäck und Cappuccino in der Luft. 

Die argentinische Kulturszene wird durch eine Fülle von Veranstaltungen und Festen bereichert, die das ganze Jahr über stattfinden, von Kunstmessen und Tangofestivals bis hin zu einwöchigen Fiestas, bei denen die Lebensweise der Gauchos gefeiert wird. Wie es sich für eine Stadt gehört, die den Spitznamen "Das Paris Südamerikas" trägt, ist die Café-Kultur in Buenos Aires lebendig und gut. Aber seien Sie gewarnt, sie beginnt spät und endet spät: Viele Restaurants öffnen erst um 20.30 Uhr ihre Türen zum Abendessen. 

Kostengünstige medizinische Versorgung 

In Argentinien gibt es sowohl ein öffentliches als auch ein privates Gesundheitssystem, und die Qualität der Einrichtungen und Dienstleistungen ist im Allgemeinen recht gut, vor allem wenn man bedenkt, wie viel weniger man in Argentinien bezahlt als in Deutschland. Die zahnärztliche Versorgung ist ausgezeichnet, kostet aber nur einen Bruchteil der deutschen bzw. europäischen Preise. 

Bei der Entscheidung, wo man in Argentinien leben möchte, sollte man bedenken, dass die beste medizinische Versorgung in oder in der Nähe der größten Städte zu finden ist. Weiter entfernt kann die medizinische Versorgung und der Zugang zu Fachärzten eingeschränkter sein. 

Argentinien ist übrigens ein immer beliebteres Ziel für den Medizintourismus, insbesondere für Schönheitsoperationen. Buenos Aires ist ein Hotspot für erschwingliche Eingriffe: Bauchstraffungen, Facelifts und andere Verbesserungen kosten zwei- bis dreimal weniger als die Preise in den USA. 

Apotheken sind im ganzen Land leicht zu finden, und einige sind rund um die Uhr geöffnet. In vielen argentinischen Städten scheint es oft so, als gäbe es an jeder dritten Straßenecke eine Farmacia. Medikamente sind hier extrem billig, und das Personal hinter dem Tresen spricht in der Regel genug Englisch, um zu verstehen, worum man bittet, auch wenn die Markennamen anders lauten. 

Expats in Argentinien neigen dazu, das private Gesundheitssystem in Anspruch zu nehmen, weil die Preise angemessen sind, die Wartezeiten für Operationen kürzer sind und die Qualität der postoperativen und pflegerischen Versorgung normalerweise besser ist. Der Abschluss einer Krankenversicherung ist einfach und kostet umgerechnet nur 40 bis 50 Euro pro Monat, je nach den Besonderheiten des Angebots. Bei den meisten Tarifen muss man sich für mindestens sechs Monate anmelden. 

Leben wie die Einheimischen 

Wer über ein regelmäßiges Einkommen in Euro oder Schweizer Franken verfügt, kann in Argentinien ein recht komfortables Leben genießen, vor allem wenn man lernt, wie ein Einheimischer zu leben. Die Argentinier legen mehr Wert darauf, das Leben in vollen Zügen zu genießen, als immer mehr Besitztümer anzuhäufen - und je länger man dort ist, desto mehr verinnerlicht man diese Philosophie. 

Während die meisten Neuankömmlinge auf eine externe Einkommensquelle angewiesen sind (z. B. eine Rente), arbeiten andere für argentinische Unternehmen, führen ihre eigenen Online-Geschäfte oder nehmen Jobs in der Tourismusbranche oder in Sprachschulen an. Ein verlässliches Einkommen in Euro, Franken oder auch US-Dollar zu haben, ist in einem Land, das für seine hohen Inflationsraten und den stark schwankenden Peso bekannt ist, definitiv ein Vorteil. Sogar beim Kauf von Immobilien in Argentinien wird man normalerweise aufgefordert, in US-Dollar (in bar) zu zahlen. 

Was bedeutet also "leben wie ein Einheimischer" in Argentinien? Es bedeutet, frische Produkte auf den lokalen Wochenendmärkten einzukaufen, anstatt in die Supermarktketten zu gehen. Es bedeutet, darauf zu achten, dass man das richtige Kleingeld hat, wenn man in einen Bus oder ein Taxi steigt. Es bedeutet, seine Freunde zu schätzen und eine angenehme Zeit in ihrer Gesellschaft zu verbringen, oft in Situationen, die keinen Cent kosten: ein Morgen im Park, ein Nachmittag am Strand oder ein langer, lustiger Abend in einem der Vergnügungsviertel der Stadt. Es bedeutet, sich so weit zu entschleunigen, dass man die Dinge, die einem wichtig sind, wirklich genießen kann. 

Lebenshaltungskosten in Argentinien 

Die Website Numbeo listet die internationalen Lebenshaltungskosten verschiedener Länder und Großstädte auf. Der Indexwert 100 entspricht den Lebenshaltungskosten von New York City. Indexwerte unter 100 deuten darauf hin, dass ein Segment der Lebenshaltungskosten (z.B. Lebensmittel) in besagtem Land unter dem Wert von New York City liegt. 

Auf der Übersichtsseite können Sie sich neben Mietpreisen oder Restaurantpreisen auch über die Kosten vieler Bedarfsprodukte des täglichen Lebens informieren.  

Im Vergleich zu Europa ist Argentinien ein preiswertes Land. Viele Grundnahrungsmittel, Dienstleistungen, Nahverkehr, Busreisen und einfache Restaurants sind deutlich preiswerter als in Deutschland, Österreich und erst recht der Schweiz. Gerade Obst und Gemüse sind viel billiger, besonders wenn man auf den zahlreichen Straßenmärkten einkauft. Industriegüter sind meist importiert und daher teurer als in Europa. Dafür sind die Mieten in Argentinien sehr günstig. In der Hauptstadt Buenos Aires werden für eine 4-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum im Schnitt gerade einmal ca. € 680 aufgerufen. In Cordoba, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, mit ihren 1,5 Mio. Einwohnern, sind es für eine vergleichbare Wohnung im Schnitt etwas über € 280. Das bekannteste Seebad Argentiniens, Mar del Plata, liegt einige hundert km südlich von Buenos Aires an der Atlantikküste. Auch in dieser 600.000-Einwohner-Stadt bekommt man eine 4-Zimmer-Wohnung im Schnitt für ca. € 320. Kleinere Wohnungen, insbesondere „auf dem flachen Land“ sind allerdings zu noch günstigeren Preisen zu bekommen. 

Insgesamt gilt aber auch in Argentinien: Je nach Lage, Zustand sowie der Unterscheidung Neu- oder Altbau bewegen sich die Mietpreise in einer recht großen Spanne. 

Index

(abgerufen am 22.06.23)

Lebenshaltungskosten-Index (ohne Miete): 29,90
Miet-Index: 7,41
Lebensmittel-Index: 25,16
Gaststätten-Index: 27,15
Index Lebenshaltungskosten + Miete: 19,17
Örtliche Kaufkraft: 34,06

Hier der Link zur Numbeo-Seite für Argentinien: https://de.numbeo.com/lebenshaltungskosten/land/Argentinien 

Steuerliche Gesichtspunkte eines Wegzuges 

Die steuerlichen Konsequenzen eines Wegzugs ins Ausland haben wir auf dieser Seite im Detail erläutert. 

Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Wegzug aus Deutschland Sie nicht von der Steuerzahlung entbindet, wenn Sie weiterhin Einkünfte aus Deutschland beziehen. Eine gleiche Regelung ist für Österreich zu beachten. 

Ob Sie als deutscher Steuerzahler weiterhin beschränkt steuerpflichtig in Deutschland bleiben oder nicht, muss in jedem Einzelfall von Ihrem Steuerberater geprüft werden. Ein Beratungsgespräch ist in diesem Fall unvermeidlich und sollte rechtzeitig vor Wegzug erfolgen. 

Die Wegzugsbesteuerung wird beim Umzug in ein Nicht-EU-Land nicht gestundet – haben Sie ein Unternehmen in Deutschland, so wird sofort der fiktive Veräußerungsgewinn ermittelt, den Sie dann versteuern müssen. 

Korrekte Vorbereitung 

Um seinen Umzug nach Argentinien korrekt vorzubereiten, sollten im Vorfeld einige Fragen geklärt werden, auf die wir im folgenden Abschnitt kurz eingehen möchten. Es gibt einige Aspekte bezüglicher Ihrer Steuer- und Vermögensplanung, über die vor diesem wichtigen Schritt Klarheit herrschen sollte. 

Was ist der beste Zeitpunkt für einen Umzug nach Argentinien? 

Einen perfekten Zeitpunkt für einen Umzug gibt es nicht. Aus steuerlicher Sicht ist der Umzug innerhalb eines laufenden Steuerjahres, welches vom 1. Januar bis 31. Dezember gilt, zeitpunktunabhängig. 

Brauche ich oder ein anderes Familienmitglied ein Visum für Argentinien und auf welcher Grundlage beantrage ich dieses? 

Als Tourist benötigt man kein Visum. Dies gilt für Deutsche, Österreicher und Schweizer gleichermaßen. Für die Einreise nach Argentinien benötigt man lediglich einen noch mindestens für die Dauer des beabsichtigten Aufenthalts gültigen Reisepass. Bei Ein- und Ausreise über die USA beachten Sie die Einreisebestimmungen für die USA

Von jedem Reisenden werden am Einreiseflughafen bzw. Seehafen die Fingerabdrücke digital eingescannt und ein digitales Porträtfoto erstellt. 

Eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung ist vor Ort bei der argentinischen Einwanderungsbehörde Migraciones möglich. Es besteht jedoch kein Anspruch darauf. 

Sofern ein längerer Aufenthalt oder eine Erwerbstätigkeit in Argentinien geplant ist, sollte vor Reiseantritt das argentinische Konsulat wegen der Visabestimmungen kontaktiert werden. 

Was passiert mit meinem bestehenden Unternehmen? 

Haben Sie ein bestehendes Unternehmen, hat der Wegzug ins Ausland Konsequenzen. Eine Kapitalgesellschaft kann im Prinzip einfach weiter betrieben werden, ggf. mit neuem Geschäftsführer. Wenn Sie bisher selbständig waren, ist die Weiterführung des Betriebes nicht ohne weiteres möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater und diskutieren Sie die beste Lösung. Wen Sie über einen Unternehmensverkauf nachdenken, ist es besser, diesen vor dem Umzug abzuschließen. 

Muss ich ein neues Unternehmen im Ausland gründen? 

Sie müssen nicht zwingend ein neues Unternehmen gründen. Um von den Steuervergünstigen in Argentinien zu profitieren, kann es aber u.U. sinnvoll sein. Welche Möglichkeiten und Optionen infrage kommen, klären wir in einem persönlichen Beratungsgespräch. 

Was geschieht mit meiner jetzigen Wohnung zu Hause? 

Um Ihren Lebensmittelpunkt komplett nach Argentinien zu verlegen, ist die Aufgabe Ihrer Wohnung zwingend notwendig. Damit Ihre Steuerpflicht in Deutschland aufgehoben werden kann, ist eine Wohnungsaufgabe nicht zu umgehen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie eigene Immobilien verkaufen müssen – Sie können diese ggf. ja vermieten. Aber abmelden müssen Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland auf jeden Fall. 

Automatischer Informationsaustausch gemäß OECD CRS 

Argentinien nimmt seit 2016 am internationalen Austausch von Daten gemäß OECD CRS teil. Wenn Sie in Argentinien leben und dortiger Steuerzahler sind, müssen Sie also hinsichtlich des neuen automatischen Informationsaustausches gemäß OECD CRS keine Handlungen unternehmen. Sie sind offiziell berechtigt, Konten im Ausland zu führen und Kapitalerträge steuerfrei zu vereinnahmen. 

Ihr Heimatfinanzamt ist Ihrer Bank als Argentinien bekannt und selbst wenn es zum Informationsaustausch kommt, haben Sie von den argentinischen Behörden nichts zu befürchten, da Sie keine Steuern hinterziehen. 

Problematisch kann es allerdings werden, wenn Sie Kapitalerträge in Argentinien ausschütten und die Einnahmen nicht auf der Steuererklärung angeben. Käme dies als Folge des Informationsaustauschs zu Tage, könnten Ihnen Unannehmlichkeiten drohen.

So hilft Ihnen unsere Kanzlei bei Ihrem Umzug nach Argentinien 

Unsere Kanzlei hat schon viele Mandanten dabei unterstützt den Wohnsitz ins Ausland zu verlegen. Mit unseren Büros in London, Malta, Dublin und Austin, TX sind wir bestens dafür gerüstet, Sie beim Umzug nach UK, Malta, Irland, die USA, auf die Bahamas und in viele andere Länder zu begleiten. 

Die Dienstleistungen, die wir dabei erbringen, werden stets individuell auf den Mandanten zugeschnitten. Sie umfassen üblicherweise eine oder mehrere der folgenden Aufgaben, mit welcher der Mandant uns betraut: 

  • Beratung hinsichtlich der steuerlichen Konsequenzen eines Umzuges ins Ausland für den Unternehmer: Analyse, Prognosen, Einschätzungen; 

  • Standortfragen im Ausland für Ihr Unternehmen klären auf Basis diverser Faktoren wie Marktzugang, verfügbare Arbeitskräfte, öffentliche Förderungen in Zusammenarbeit mit Fachexperten vor Ort; 

  • Empfehlung von lokalen Immobilienmaklern, die Erfahrungen mit internationaler Mandantschaft haben und bei der Suche nach Kauf- oder Mietobjekten helfen können 

  • Empfehlung von Fachanwälten im Bereich Einwanderungsrecht zur Erlangung eines Visums; 

  • Beratung und Vermittlung an Steuerberater vor Ort, die das Eröffnen von Bankkonten für die Gesellschaft und Sie persönlich übernehmen; 

  • Laufende steuerliche und administrative Betreuung Ihrer Gesellschaft, 

  • Steuereffiziente Strukturierung bzw. Umstrukturierung von Vermögen über Auslandsgesellschaften, Holding-Gesellschaften und Trusts. 

Im Grundsatz werden unsere Leistungen nach Aufwand abgerechnet, allerdings gelten für manche Leistungen (z.B. die Gründung einer Gesellschaft) Fixpreise. 

Im ersten Schritt raten wir Ihnen zur Buchung eines Beratungsgesprächs, um Ihr Vorhaben telefonisch per Skype oder vor Ort in London zu besprechen. Gemeinsam finden wir die beste Vorgehensweise und stellen ggf. den Kontakt zu unserem Partner in Argentinien her. Als Projektkoordinator behalten wir für Sie als Ansprechpartner alle Fäden in der Hand, die für ein erfolgreiches Umsetzen Ihrer Ideen notwendig sind. 

So kann unsere Kanzlei Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen

Wir bieten umfassende steuerliche und rechtliche Begleitung bei Ihrer Wohnsitzverlagerung ins steuergünstige Ausland.

Wir folgen einem eingespielten Prozess. Je nach Land involvieren wir bei Bedarf unsere lokale Partnerkanzlei vor Ort, bleiben aber auch dann verantwortlich für die Gesamtkoordination.

Das Ergebnis lässt sich sehen: Wir haben über 100 Unternehmern und Geschäftsleuten geholfen, ihre Steuerbelastung signifikant zu reduzieren.

Sorgfältige Planung, gründliche Beratung und umfassende Betreuung sind für uns selbstverständlich. Die steuerrechtlich einwandfreie Ausgestaltung im Rahmen der internationalen Steuergesetzgebung hat dabei oberste Priorität.

Hier erfahren Sie mehr zu unserer Arbeitsweise und wie wir Sie konkret beim Umzug ins Ausland unterstützen können.

Häufige Fragen zur Wohnsitzverlagerung ins Ausland (FAQs)

Wir haben über 100 der häufigsten Fragen und Antworten (FAQs) zur Verlagerung des Wohnsitzes ins Ausland aus steuerlichen Gründen in unserer Wissensdatenbank für Sie zusammengestellt. Bitte klicken Sie hier, um zu unserer Knowledge Base zu gelangen. Werden Ihre persönlichen Fragen dort nicht beantwortet, raten wir Ihnen zur Buchung eines kostenpflichtigen telefonischen Beratungsgesprächs.

Lassen Sie sich jetzt zur Wohnsitz-Verlagerung ins Ausland beraten

Haben Sie sich bereits über einen längeren Zeitraum aktiv mit dem Thema Wohnsitzverlagerung ins Ausland und Ausflaggen der natürlichen Person auseinandergesetzt? Können Sie sich einen Umzug nach Spanien, UK, Irland oder Malta (oder in anderes hier empfohlenes Land) im Grundsatz vorstellen? Sind Sie an einem Punkt angelangt, wo Sie mit Ihrer Internet-Recherche nicht mehr weiterkommen?

Wenn Sie diese Fragen mit „ja“ beantworten, ist es an der Zeit, über Ihr Vorhaben mit einem ausgewiesenen Experten zur Wohnsitzverlagerung ins Ausland zu sprechen.

Im Rahmen eines gut vorbereiteten, einstündigen Beratungsgesprächs können wir gemeinsam viel erreichen: Sie erhalten das Feedback, das Sie benötigen, um eine endgültige Entscheidung im Hinblick auf einen Umzug ins Ausland zu treffen. Sie lernen, wo Sie bei Ihren Vorbereitungen noch nachbessern müssen und was kritische Punkte für den Erfolg einer möglichen Wohnsitzverlagerung ins Ausland sind.

Sie profitieren vom „Boot on the Ground“-Praxiswissen aus mehr als 15 Jahren konkreter Beratungserfahrung. Ziel der Beratung ist Ihre Planungssicherheit, Gelassenheit und Selbstvertrauen in eine Zukunft im Ausland.

Die Wohnsitzverlagerung ins Ausland kann die ultimative Lösung zur steuerlichen Optimierung sein, auch und vor allem bei hohen Einkommen. Mit einem Beratungsgespräch machen Sie den ersten konkreten Schritt auf Ihrem Weg in eine steueroptimierte Zukunft.