Was versteht man unter „beschränkter Steuerpflicht“?

Selbst wenn Sie Deutschland verlassen, sind Sie auch weiterhin für manche Einkommen aus deutscher Quelle in Deutschland steuerpflichtig. Diese Art der Steuerpflicht nennt man „beschränkte Steuerpflicht“.

Was ist die Definition eines Niedrigsteuerlandes?

Als Niedrigsteuerland nach deutschem Steuerrecht gilt ein Land, im dem die reguläre Einkommenssteuerbelastung bei einem Gehalt von €77.000 um ein Drittel niedriger ist als in Deutschland. Österreich kennt eine ähnliche Regelung.

Was versteht man unter „erweiterter beschränkter Steuerpflicht“?

Ziehen Sie in ein Niedrigsteuerland um (z.B. in die Schweiz), wird die beschränkte Steuerpflicht um mehrere andere Einkommenstypen aus deutscher Quelle erweitert und auch sonst werden die Vorschriften verschärft.

Welche Einkommenstypen sind von der beschränkten Steuerpflicht betroffen?

Folgende Einkommenstypen aus deutscher Quelle sind von der beschränkten Einkommenssteuerpflicht betroffen:

  • Gewerbebetrieb

  • Selbständige Arbeit

  • Bestimmte Zinserträge

  • Einnahmen aus der Vermietung und Verpachtung deutscher Immobilien

  • Einnahmen aus Betriebsrenten und Beamtenpensionen

Welche Einkommenstypen sind von der erweiterten beschränkten Steuerpflicht betroffen?

Zusätzlich zu den unter die beschränkte Steuerpflicht fallenden Einkommenstypen kommen weitere Einkommensarten, vor allem deutsche Zinserträge hinzu.

Wie kann die erweiterte beschränkte Steuerpflicht vermieden werden?

Sie können die erweiterte beschränkte Steuerpflicht vermeiden, indem Sie die deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben oder keine wesentlichen wirtschaftlichen Interessen in Deutschland mehr haben.

Wo werden laufende Dividenden von deutschen Kapitalgesellschaften versteuert?

Gewinnausschüttungen deutscher Kapitalgesellschaften werden grundsätzlich in Ihrem Wohnsitzstaat versteuert, wobei in den meisten Ländern eine Quellensteuer am Sitzstaat der Gesellschaft einbehalten wird. Ausnahmen sind in entsprechenden Doppelbesteuerungsabkommen detailliert. Diese betreffen vor allem Steuerzahler, die in Ländern leben, bei denen ausländische Kapitalerträge nicht besteuert werden (UK, Malta, Irland). In diesem Fall erfolgt die Besteuerung in Deutschland.

Die Schweiz kennt die Verrechnungssteuer von 35%, die automatisch an der Quelle einbehalten wird und nur dann erstattet wird, wenn eine anderweitige Besteuerung der Gewinnausschüttung nachgewiesen werden kann.

Wo werden Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an deutschen Kapitalgesellschaften versteuert?

Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von Gesellschaftsanteilen deutscher Gesellschaften werden ebenfalls im Wohnsitzstaat versteuert.

Wen betrifft die Wegzugsbesteuerung?

Von der sog. „Wegzugsbesteuerung“ ist betroffen, wer mindestens mit 1% an einer inländischen oder ausländischen Kapitalgesellschaft beteiligt ist.

Da bei einem zukünftigen Verkauf der Gesellschaftsanteile nach einem Umzug ins Ausland Deutschland kein Besteuerungsrecht mehr hat, möchte das Finanzamt wenigstens die Wertsteigerung seit Erwerb bis zum Zeitpunkt des Umzuges besteuern.

Hierbei wird Einkommensteuer im Teileinkünfteverfahren auf den Wert der stillen Reserven erhoben.

Was sind stille Reserven?

Als stille Reserven bezeichnet man die nicht bilanzierten Bestandteile des Eigenkapitals eines Unternehmens und, in diesem Kontext, vor allem den Wertzuwachs eines Unternehmens.

Ist die Wegzugsbesteuerung konform mit EU-Recht?

Nein. Daher wird die Steuer bei einem Umzug in ein EU-Land auch gestundet und wird erst beim tatsächlichen Unternehmensverkauf fällig.

Gibt es eine Wegzugsbesteuerung in Österreich?

Ja. Diese funktioniert in etwa wie das deutsche Equivalent.

Gibt es eine Wegzugsbesteuerung in der Schweiz?

Nein.

Was versteht man unter Entstrickungssteuer?

Wer ein Gewerbe führt und ins Ausland umzieht, der gibt nach Meinung des Finanzamtes seinen deutschen Betrieb auf. Es kommt zur Aufdeckung der stillen Reserven und zu deren Besteuerung. Diese Besteuerung nennt man „Entstrickungssteuer“.

Was passiert mit meinem Gewerbe, wenn ich ins Ausland verziehe?

Das Finanzamt geht davon aus, dass Sie den Betrieb aufgegeben haben. Führen Sie das Gewerbe am besten in eine Personen- oder Kapitalgesellschaft über. Selbst die Verpachtung des Betriebes ist keine ausreichend sichere Alternative.

Wann muss in Deutschland Erbschafts- und Schenkungsteuer auf das weltweite Vermögen bezahlt werden?

Ist der Erblasser, Schenker oder Erwerber nach deutschem Steuerrecht Inländer, kommt es zur unbeschränkten Erbschaftsteuerpflicht.

Wann muss in Deutschland nur auf deutsches Vermögen Erbschaftsteuer bezahlt werden?

Wenn der Erblasser seit mehr als fünf Jahren nicht mehr in Deutschland lebt und der Erbe kein Steuerinländer ist.

Macht es Sinn meine deutschen bzw. österreichischen Kapitalgesellschaften an eine Auslandsgesellschaft zu übertragen?

Wenn Sie den Umzug in ein steuergünstiges Land planen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, Ihre bestehenden Gesellschaften an eine ausländische Holdinggesellschaft zu übertragen, selbst wenn es dadurch allenfalls zu hohen einmaligen steuerlichen Negativwirkungen kommen sollte.

Alle zukünftigen Gewinnausschüttungen können dann ggf. von der Einkommensteuer bzw. Abgeltungsteuer verschont werden.

Da die Wegzugsteuer aber auch bei ausländischen Beteiligungen zum Tragen kommt, bringt Ihnen die Holding im Hinblick auf die Wegzugsteuer nichts.

 

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